bild, einen seltsamen, geradezu fremdartig anmutenden
Anblick. Die unmittelbar erlebten Sinneseindrücke, von
denen doch die wissenschaftliche Arbeit ihren Anfang
nahm, sind vollstándig aus dem Weltbild verschwunden,
vom Sehen, Hóren, Tasten ist darin nicht die Rede. Statt
dessen gewahren wir, wenn wir einen Blick in die Arbeits-
státten der Forschung werfen, eine Anhäufung von äußerst
komplizierten und unübersichtlichen, schwer zu hand-
habenden Meßgeräten, erdacht und konstruiert zur Be-
arbeitung von Problemen, die nur mit Hilfe von abstrak-
ten Begriffen, von mathematischen und geometrischen
Symbolen, formuliert werden können, und die dem Laien
oft überhaupt nicht verständlich sind. Man könnte an dem
Sınn der exakten Wissenschaft irre werden, und es ist ja
auch, wie wir schon bemerkten, in diesem Zusammenhang
gegen sie der Vorwurf erhoben worden, daf) sie mit ihrer
ursprünglichen Anschaulichkeit auch ihren festen Halt ver-
loren habe. Wer trotz aller angeführten Gründe bei dieser
Meinung verharrt, dem ist nicht zu helfen, es wird ihm
aber schwerlich gelingen, ebensowenig wie einem Experi-
mentator, der grundsätzlich nur mit primitiven Apparaten
arbeiten will, die exakte Wissenschaft wesentlich zu för-
dern. Denn um dies fertigzubringen, dazu genügt nicht
eine geniale Intuition und ein frisches Zupacken, sondern
dazu gehört auch sehr verwickelte, mühselige und ent-
sagungsvolle Kleinarbeit, in der oft zahlreiche Forscher zu-
sammenwirken müssen, um für ihre Wissenschaft den Auf-
stieg auf die náchst hóhere Entwicklungsstufe schrittweise
vorzubereiten. Wohl bedarf der Pionier der Wissenschaft,
wenn seine Gedanken ihre tastenden Fühler ausstrecken,
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