Full text: Wege zur physikalischen Erkenntnis (Band 1)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
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Kausalgesetz und Willensfreiheit 
einanderreihung persónlicher Empfindungen? Die Lehre der 
Skeptiker antwortet: Durch die enorme ZweckmäBigkeit 
dieser Auffassung, in Verbindung mit der Macht der Gewohn- 
heit. Allerdings läßt sich nicht leicht hoch genug bewerten, 
was alles durch Gewohnheit bewirkt werden kann. Von Kind- 
heit an beeinflußt sie unser Fühlen, Wollen und Denken. 
Was wir gewohnt sind zu sehen, glauben wir auch zu ver- 
stehen. Wenn wir einen neuen auffallenden Vorgang zum 
ersten Male kennenlernen, sind wir vielleicht höchlich er- 
staunt; wenn wir denselben Vorgang zum zehnten Male sehen, 
finden wir ihn natürlich; wenn wir ihn zum hundertsten Male 
sehen, kommt er uns selbstverständlich vor und wir suchen 
vielleicht seine Notwendigkeit zu beweisen. 
Vor hundert Jahren kannte man in der Technik der Fahr- 
zeuge keine andere Kraftquelle als die menschliche und die 
tierische Kraft. Die Folge war, daß man auch keine andere 
für möglich hielt. Wie köstlich wirkt in Fritz Reuters 
„Reis’ nah Belligen‘‘ das Erstaunen des biederen Land- 
bewohners Korl Witt, der beim erstmaligen Anblick einer 
fahrenden Eisenbahnlokomotive jede Wette darauf eingehen 
will, daß da drinnen ein Pferd sitzt. Unsere heutige Jugend, 
die mit Dampfmaschinen und Elektromotoren aufgewachsen 
ist, wird den Humor dieser naiven Äußerung eines natür- 
lichen Kausalbedürfnisses gar nicht mehr recht würdigen 
können. 
Insofern ist also die skeptische Auffassung von der Natur 
des Kausalzusammenhanges verständlich und gerechtfertigt. 
Prüfen wir nun aber einmal genauer, wohin uns schließlich 
diese Auffassung führt, wenn wir sie wirklich vollkommen 
konsequent weiterverfolgen. Vor allem ist zu bedenken, daß, 
wenn von den im Bewußtsein gegebenen Empfindungen als 
der einzigen Erkenntnisquelle die Rede ist, es immer nur die 
eigene Empfindung, das eigene Bewußtsein ist, welches in 
Betracht kommt. Daß andere Menschen auch Empfindungen 
haben, können wir nur nach Analogie mutmaßen, aber nicht 
unmittelbar wissen und auch nicht logisch beweisen. Das 
wird besonders deutlich, wenn wir mit der Frage nach dem 
Vorhandensein von Empfindungen aus der höheren in die 
niedere Tierwelt und bis zur Pflanzenwelt hinabsteigen. Ent- 
Planck, Wege zur physikalischen Erkenntnis. 7 
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