Full text: Wege zur physikalischen Erkenntnis (Band 1)

    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
  
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Physikalische Gesetzlichkeit 157 
Tat gelang es auf diesem Wege, die wichtigsten Gesetze der 
Optik in Übereinstimmung mit der Erfahrung abzuleiten, bis 
dann einmal doch der Zeitpunkt kam, wo die substantiell- 
mechanische Theorie ihren Dienst versagte und sich in un- 
fruchtbare Spekulationen verlor. 
Auch auf dem Gebiet der Wàrme hat der Substanzbegriff 
eine Zeitlang Treffliches geleistet. Die sorgfältige Ausbildung, 
welche die Kalorimetrie in der ersten Hálfte des vorigen Jahr- 
hunderts erfuhr, erfolgte wesentlich unter dem Gesichtspunkt 
der Annahme eines Hinüberstrômens der unveränderlich blei- 
benden Wärmesubstanz aus dem wärmeren in den kälteren 
Körper. Als dann der Nachweis geführt wurde, daß die Quan- 
tität der Wärme auch vermehrt werden kann, zum Beispiel 
durch Reibungsvorgänge, stellte sich die Substanztheorie zur 
Wehr und suchte ihr Heil in Zusatzhypothesen, was ihr zwar 
eine geraume Zeit hindurch, aber schließlich doch nicht auf 
die Dauer gelingen konnte. 
In der Elektrizitätslehre zeigen sich schon bei oberfläch- 
licher Betrachtung die bedenklichen Folgen, welche eine Über- 
spannung substantieller Vorstellungen mit sich bringen kann. 
Zwar wird auch hier der Satz von der Unveränderlichkeit der 
Elektrizitätsmenge und daran anschließend der Begriff der 
elektrischen Strömung und das Gesetz der Wechselwirkungen 
geladener und stromdurchflossener Leiter vorzüglich veran- 
schaulicht durch die Vorstellung einer feinen, leicht beweg- 
lichen, mit gewissen Kraftäußerungen begabten elektrischen 
Substanz. Aber hier versagt die Analogie schon bei der Be- 
rücksichtigung des Umstandes, daß man dann zwei entgegen- 
gesetzte, eine positive und eine negative Substanz, annehmen 
muß, welche sich bei der Vereinigung gegenseitig vollkommen 
neutralisieren, — ein Vorgang, der bei gewöhnlichen Sub- 
stanzen jedenfalls undenkbar ist, ebenso wie die Erzeugung 
zweier entgegengesetzter Substanzen aus dem Nichts. 
So sehen wir, wie die Vorstellungsbilder und die ihnen ent- 
springenden Anschauungen zwar für die physikalische For- 
schung unentbehrlich sind und schon ungezählte Male den 
Schlüssel zur Eröffnung neuer Bahnen der Erkenntnis ge- 
liefert haben, aber doch mit großer Vorsicht behandelt wer- 
den müssen, selbst wenn sie sich eine Zeitlang bewährt haben.
	        
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