Full text: Wege zur physikalischen Erkenntnis (Band 1)

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Physikalische Gesetzlichkeit 
diesem umfassendsten aller physikalischen Gesetze, welches 
die Mechanik in gleichem Maße beherrscht wie die Elektro- 
dynamik. 
Diesem imposanten Aufbau von wunderbarer Harmonie 
und Schönheit steht nun gegenüber die Quantenhypo- 
these, als ein fremdartiger bedrohlicher Sprengkörper, wel- 
cher schon heute einen klaffenden Riß, von unten bis oben, 
durch das ganze Gebäude gezogen hat. Die Quantenhypothese 
ist nicht, gleich der Relativitätstheorie, wie aus einem Guß, 
als ein einfacher in sich geschlossener Gedanke durchsichtigen 
Inhalts auf den Plan getreten, um durch einen prinzipiell 
hochbedeutsamen, aber praktisch in den meisten Fällen kaum 
merklichen Eingriff die bis dahin bekannten Begriffe und Zu- 
sammenhänge der Physik zu modifizieren, sondern sie hat 
sich anfangs auf einem ganz speziellen Gebiete, bei der Auf- 
klärung der Gesetze der Wärmestrahlung, wo die klassische 
Theorie in eine schwere Verlegenheit geraten war, als einziger 
rettender Ausweg dargeboten. Als es sich dann aber zeigte, 
daß sie auch noch ganz andere Probleme, wie die der licht- 
elektrischen Wirkungen, der spezifischen Wärme, der Ioni- 
sierung, der chemischen Reaktionen, welche der klassischen 
Theorie gewisse Schwierigkeiten bereiteten, ihrerseits ent- 
weder sofort spielend löste oder wenigstens auffallend förderte, 
war es bald entschieden, daß sie nicht nur als Arbeitshypo- 
these, sondern als ein neues grundlegendes physikalisches 
Prinzip zu bewerten ist, dessen Bedeutung überall da sichtbar 
wird, wo es sich um feine schnelle Vorgänge handelt. 
Das Bedenkliche dabei ist nun aber, daß die Quantenhypo- 
these nicht nur den bisherigen Anschauungen widerspricht — 
das wäre nach dem oben Gesagten noch verhältnismäßig 
leicht zu ertragen —, sondern daß sie, wie sich mit der Zeit 
immer deutlicher herausgestellt hat, einige der für den Aufbau 
der klassischen Theorie durchaus notwendigen Grundvoraus- 
setzungen geradezu leugnet. Die Einführung der Quanten- 
hypothese bedeutet daher nicht, wie die der Relativitäts- 
theorie, eine Modfiikation, sondern eine Durchbrechung der 
klassischen Theorie. 
Selbstverständlich würde nun an sich nichts im Wege 
stehen, ja man würde sich notwendig dazu entschließen müs- 
      
     
     
   
  
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