Full text: Wege zur physikalischen Erkenntnis (Band 1)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
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Das Weltbild der neuen Physik 
Annahme einer realen, von den menschlichen Sinnen unab- 
hängigen Welt gelôst wurde, und es ist wohl nicht daran zu 
zweifeln, daß das auch in Zukunft der Fall sein wird. — 
Zu diesen beiden Welten, der Sinnenwelt und der realen 
Welt, kommt nun noch eine dritte Welt hinzu, die wohl von 
ihnen zu unterscheiden ist: die Welt der physikalischen Wis- 
senschaft oder das physikalische Weltbild. Diese Welt ist, 
im Gegensatz zu jeder der beiden vorigen, eine bewußte, 
einem bestimmten Zweck dienende Schöpfung des mensch- 
lichen Geistes und als solche wandelbar und einer gewissen 
Entwickelung unterworfen. Die Aufgabe des physikalischen 
Weltbildes kann man in doppelter Weise formulieren, je nach- 
dem man das Weltbild mit der realen Welt oder mit der 
Sinnenwelt in Zusammenhang bringt. Im ersten Fall besteht 
die Aufgabe darin, die reale Welt möglichst vollständig zu 
erkennen, im zweiten darin, die Sinnenwelt möglichst einfach 
zu beschreiben. Es wäre müßig, zwischen diesen beiden Fas- 
sungen eine Entscheidung treffen zu wollen. Vielmehr ist 
jede von ihnen für sich allein genommen einseitig und un- 
befriedigend. Denn auf der einen Seite ist eine direkte Er- 
kenntnis der realen Welt ja überhaupt nicht möglich, und 
andererseits läßt sich die Frage, welche Beschreibung mehrerer 
zusammenhängender Sinneswahrnehmungen die einfachste 
ist, gar nicht grundsätzlich beantworten. Es ist im Laufe der 
Entwicklung der Physik mehr als einmal vorgekommen, daß 
von zwei verschiedenen Beschreibungen diejenige, die eine 
Zeitlang als die kompliziertere galt, später als die einfachere 
befunden wurde. 
Die Hauptsache bleibt, daß die genannten beiden Formu- 
lierungen der Aufgabe sich in ihrer praktischen Auswirkung 
nicht widersprechen, sondern im Gegenteil in glücklicher Weise 
ergänzen. Die erste verhilft der vorwärts tastenden Phantasie 
des Forschers zu den für seine Arbeit völlig unentbehrlichen 
befruchtenden Ideen, die zweite hält ihn auf dem sicheren 
Boden der Tatsachen fest. Diesem Umstand entspricht es 
denn auch, daß die einzelnen Physiker, je nachdem sie mehr 
einer metaphysischen oder einer positivistischen Gedanken- 
richtung zuneigen, ihre Arbeit am physikalischen Weltbild mehr 
nach der einen oder nach der anderen Seite hin einstellen. 
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