Full text: Wege zur physikalischen Erkenntnis (Band 1)

      
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Das Weltbild der neuen Physik 
  
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sten Forscher dann eher dazu neigt, sich auf den einzig festen 
hen Ausgangspunkt, die Vorgänge in der Sinnenwelt, zurück- 
ipt- zuziehen. 
len, Wenn wir nun die verschiedenen sich im Laufe der Zeit 
riel- wandelnden und einander ablôsenden Formen des physikali- 
bau schen Weltbildes in ihrer historischen Aufeinanderfolge über- 
ker. schauen und nach charakteristischen Merkmalen der Ver- 
ber anderung suchen, so miissen vor allem zwei Tatsachen ins 
*in- Auge fallen. Erstens ist festzustellen, daf es sich bei allen 
bild Wandlungen des Weltbildes, im ganzen gesehen, nicht um ein 
lis- rhythmisches Hinundherpendeln handelt, sondern um eine 
irk- in einer ganz bestimmten Richtung mehr oder weniger stetig 
setz aufwärts fortschreitende Entwicklung, die sich dadurch kenn- 
alle zeichnen läßt, daß der Inhalt unserer Sinnenwelt immer mehr 
sine bereichert, unsere Kenntnis von ihr immer mehr vertieft, 
gen unsere Herrschaft über sie immer mehr befestigt wird. Das OB 
be- zeigt am schlagendsten ein Blick auf die praktische Aus- LIN 
viel wirkung der physikalischen Wissenschaft. Daß wir heute auf | 
ine weit größere Entfernungen hin zu sehen und zu hören ver- 
auf stehen, daß wir über weit bedeutendere Kräfte und Ge- 
end schwindigkeiten verfügen als noch vor einem Menschenalter, 
ens das kann auch der árgste Skeptiker nicht in Abrede stellen, 
ben und ebensowenig läßt sich bezweifeln, daß dieser Fortschritt 
eine bleibende Vermehrung unserer Erkenntnis bedeutet, die 
ten nicht etwa in einer späteren Zeit als Irrweg bezeichnet und 
ung wieder negiert werden wird. 
lem Zweitens ist es aber höchst bemerkenswert, daß, obwohl | 
ind | der Anstoß zu jeder Verbesserung und Vereinfachung des 
ver- | physikalischen Weltbildes immer durch neuartige Beobach- li 
ht- | tungen, also durch Vorgànge in der Sinnenwelt, geliefert wird, ii 
ung dennoch das physikalische Weltbild sich in seiner Struktur D 
che immer weiter von der Sinnenwelt entfernt, daf es seinen an- n 
der schaulichen, ursprünglich ganz anthropomorph gefärbten | 
imt Charakter immer mehr einbüf)tt, daü die Sinnesempfindungen 
ubt in steigendem Maße aus ihm ausgeschaltet werden — man 
Big denke nur an die physikalische Optik, in der vom mensch- 
ind lichen Auge gar nicht mehr die Rede ist —, daß damit sein 
der Wesen sich immer weiter ins Abstrakte verliert, wobei rein 
formale mathematische Operationen eine stets bedeutendere 
  
	        
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