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Das Weltbild der neuen Physik
Wenn wir das alte und das neue Weltbild nebeneinander
halten, so zeigt sich zunächst wieder ein weiterer bedeutender
Schritt in der Richtung der Zurückführung aller Qualitäts-
unterschiede auf Quantitätsunterschiede. So erscheint na-
mentlich die bunte Mannigfaltigkeit der chemischen Erschei-
nungen restlos zurückgeführt auf numerische und räumliche
Beziehungen. Es gibt nach der heutigen Auffassung über-
haupt nur zwei Urstoffe: die positive Elektrizität und die
negative Elektrizität. Beide bestehen aus lauter gleichartigen
winzigen Partikeln mit entgegengesetzt gleicher Ladung: das
positive heißt Proton, das negative Elektron. Ein jedes elek-
trisch neutrale chemische Atom besteht aus einer gewissen
Anzahl von Protonen, die fest miteinander zusammenhängen,
und ebensoviel Elektronen, von denen ein Teil an die Pro-
tonen fest gebunden ist und mit ihnen zusammen den Kern
des Atoms bildet, während die übrigen sich um den Kern
herumbewegen.
So besteht das kleinste Atom, der Wasserstoff, aus einem
einzigen Proton als Kern und einem Elektron, das sich um
den Kern bewegt, und das größte Atom, das Uran, aus 238 Pro-
tonen und ebensoviel Elektronen, von denen aber nur 92 sich
um den Kern bewegen, während die übrigen im Kern fest-
sitzen. Dazwischen liegen alle übrigen Elemente in allen mög-
lichen Kombinationen. Die chemische Natur eines Elements
wird nicht durch die Gesamtzahl seiner Protonen bzw. Elek-
tronen, sondern durch die Zahl seiner beweglichen Elektronen
bestimmt, welche als Ordnungszahl des Elements bezeichnet
wird.
Abgesehen von diesem bedeutenden Fortschritt, der aber
im Grunde nur die erfolgreiche Durchführung eines schon
Jahrhunderte alten Gedankens darstellt, fallen in dem heu-
tigen Weltbild zwei gänzlich neue Ideen auf, durch welche es
sich von dem früheren unterscheidet: das Relativitätsprinzip
und das Quantenprinzip. Diese beiden Ideen sind es im
wesentlichen, welche dem neuen Bild sein charakteristisches
Gepräge gegenüber dem älteren geben. Daß sie fast gleich-
zeitig in der Wissenschaft auftauchten, muß man in gewissem
Sinn als Zufall betrachten. Denn sowohl nach ihrem Inhalt
als auch nach ihrer ganzen praktischen Auswirkung auf die