Full text: Wege zur physikalischen Erkenntnis (Band 1)

    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
    
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194 Das Weltbild der neuen Physik 
Wellentheorie der Elektronen eine sehr anschauliche Erklä- 
rung. Wenn nämlich eine Elektronenbahn in sich zurückläuft, 
so ist klar, daß sie immer gerade eine ganze Anzahl von 
Wellenlängen umfassen muß, ebenso wie die Länge einer zu 
einem vollständigen Ring geschlossenen Kette, die aus lauter 
gleich langen Gliedern besteht, immer nur einer ganzen Anzahl 
von Gliederlängen gleich sein kann. Danach gleicht der Kreis- 
lauf eines Elektrons um den Atomkern weniger der Bewegung 
eines Planeten um die Sonne, als vielmehr der Drehung eines 
allseitig symmetrischen Ringes in sich selbst, so daß der Ring 
als Ganzes stets die nämliche Lage im Raum einnimmt und 
es gar keinen physikalischen Sinn hat, von dem augenblick- 
lichen Ort des Elektrons zu reden. 
Wenn wir uns nun der Frage nach der wellenmechanischen 
Beschreibung der Bewegung eines einzelnen bestimmten 
materiellen Punktes zuwenden, so zeigt sich sogleich, daß 
eine solche Beschreibung in exaktem Sinne über- 
haupt nicht möglich ist. Denn schon um die Lage des 
materiellen Punktes oder, allgemeiner gesprochen, um die 
Lage eines bestimmten Punktes im Konfigurationsraum zu 
definieren, gibt es in der Wellenmechanik nur das eine Mittel, 
eine Schar von Eigenwellen des Gebildes so zu superponieren, 
daß ihre Wellenfunktionen sich überall im Konfigurations- 
raum durch Interferenz gegenseitig auslöschen und nur in 
dem betreffenden Punkt verstärken. Dann wäre nämlich die 
Wahrscheinlichkeit aller übrigen Konfigurationspunkte gleich 
Null, und nur für den ausgezeichneten Punkt wäre sie gleich 
Eins. Um diesen einen Punkt ganz scharf herauszuheben, 
würden aber unendlich kleine Wellenlängen, also unendlich 
große Impulse notwendig sein. Man muß also, um wenigstens 
ein annähernd brauchbares Resultat erzielen zu können, statt 
eines scharfen Konfigurationspunktes ein endliches, wenn auch 
kleines Gebiet des Konfigurationsraumes, ein sogenanntes 
Wellenpaket, zugrunde legen, womit schon ausgedrückt ist, 
daß die Bestimmung der Lage eines Konfigurationspunktes 
nach der Wellentheorie immer mit einer gewissen Unsicherheit 
verbunden ist. 
Wenn man aber nun weiter dem betrachteten materiellen 
Punktsystem außer einer bestimmten Konfiguration auch 
   
	        
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