Full text: Wege zur physikalischen Erkenntnis (Band 1)

   
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Das Weltbild der neuen Physik 
Korpuskulartheorie ohne weiteres übernommen sind, so den 
Begriff der Koordinaten und der Impulse eines materiellen 
Punktes, sowie den der kinetischen und der potentiellen 
Energie eines Punktsystems; während es sich hinterher her- 
ausstellt, daß es gar nicht möglich ist, Lage und Impuls eines 
Punktes gleichzeitig genau zu bestimmen. Und doch sind 
diese Begriffe für die Wellenmechanik durchaus notwendig; 
denn ohne sie ließe sich der Konfigurationsraum und seine 
Maßbestimmung überhaupt nicht definieren. 
Eine andere Schwierigkeit für das Verständnis der Wellen- 
theorie scheint darin zu liegen, daß die Materiewellen sicher- 
lich nicht dieselbe Art von Anschaulichkeit besitzen wie etwa 
die akustischen oder die elektromagnetischen Wellen, weil sie 
ja nicht im gewöhnlichen Raum, sondern im Konfigurations- 
raum verlaufen und weil ihre Schwingungsperiode abhängig 
ist von der Wahl des physikalischen Gebildes, zu dem sie 
gehören. Je ausgedehnter das Gebilde angenommen wird, 
um so größer wird seine Energie und mit ihr die Schwingungs- 
frequenz ausfallen. 
Derartige Bedenken sind gewiß nicht leicht zu nehmen. In- 
dessen sie werden sich doch beschwichtigen lassen, wenn nur 
der Inhalt der neuen Theorie erstens keine inneren Wider- 
sprüche aufweist und zweitens in seinen Anwendungen ein- 
deutige und für Messungen bedeutungsvolle Resultate ergibt. 
Aber selbst darüber, ob und wieweit diese Forderung bei 
der Quantenmechanik erfüllt wird, gehen die Meinungen 
gegenwärtig noch einigermaßen auseinander. Daher sei es 
mir gestattet, auf diesen fundamentalen Punkt noch etwas 
näher einzugehen. 
Es ist häufig mit besonderer Betonung darauf hingewiesen 
worden, daß die Quantenmechanik es nur mit prinzipiell 
beobachtbaren Größen und nur mit physikalisch sinnvollen 
Fragen zu tun hat. Das ist gewiß zutreffend, es darf aber 
nicht speziell der Quantentheorie von vorneherein als ein 
besonderer Vorzug gegenüber anderen Theorien angerechnet 
werden. Denn die Entscheidung darüber, ob eine physi- 
kalische Größe prinzipiell beobachtbar ist oder ob eine ge- 
wisse Frage einen physikalischen Sinn hat, läßt sich niemals 
a priori, sondern immer erst vom Standpunkt einer bestimm- 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
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