Full text: Wege zur physikalischen Erkenntnis (Band 1)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
  
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Positivismus und reale Außenwelt 
gebrauch weichen wir fortwährend von ihr ab. Wenn wir 
von einem Gegenstand sprechen, zum Beispiel von einem 
Tisch, so meinen wir etwas, was verschieden ist von dem 
Inhalt der Beobachtungen, die wir an dem Tisch machen. 
Wir können den Tisch sehen, wir können ihn betasten, wir 
spüren seine Festigkeit, seine Härte, wir empfinden ein 
Schmerzgefühl, wenn wir uns an ihm stoßen usw. Aber von 
einem Ding, was außer oder hinter allen diesen Sinnesempfin- 
dungen ein selbständiges Dasein führt, wissen wir nichts. Da- 
her ist im Lichte des Positivismus der Tisch nichts anderes 
als ein Komplex derjenigen Sinnesempfindungen, die wir mit 
dem Worte Tisch verbinden. Nehmen wir alle Sinnesempfin- 
dungen fort, so bleibt schlechterdings nichts übrig. Die Frage, 
was ein Tisch „in Wirklichkeit‘ ist, hat gar keinen Sinn. 
Und so geht es mit allen physikalischen Begriffen überhaupt. 
Die ganze uns umgebende Welt ist nichts anderes als der 
Inbegriff der Erlebnisse, die wir von ihr haben. Ohne die- 
selben hat die Umwelt keine Bedeutung. Wenn eine Frage, 
die sich auf die Umwelt bezieht, sich nicht in irgendeiner 
Weise auf ein Erlebnis, eine Beobachtung zurückführen läßt, 
so ist sie sinnlos und wird nicht zugelassen. Daher ist für 
irgendeine Art Metaphysik im Positivismus kein Platz. 
Blicken wir auf den gestirnten Himmel. Derselbe gewährt 
uns das Bild einer Unzahl von Lichtpünktchen oder Licht- 
scheibchen, die sich in gewisser mehr oder minder genau 
meßbarer Weise am Himmel bewegen und deren Strahlung 
wir ebenfalls nach Intensität und Farbe messen können. Diese 
Messungen bilden, positivistisch betrachtet, nicht nur die 
Grundlage, sondern auch den eigentlichen und einzigen sach- 
lichen Inhalt der Astronomie und der Astrophysik. Was wir 
zum Verstàndnis der Messungsergebnisse ersinnen, ist mensch- 
liche Zutat, freie Erfindung. Ob wir zum Beispiel mit Ptole- 
màus sagen: Die Erde ist der ruhende Mittelpunkt der Welt, 
und die Sonne mit allen Sternen bewegt sich um sie herum, 
oder ob wir mit Kopernikus sagen: Die Erde ist ein unbedeu- 
tendes winziges Staubchen im All, das sich einmal im Tage 
um sich selber dreht und einmal im Jahr um die Sonne läuft, 
das ist für den Positivismus nur eine verschiedene Art der 
Formulierung der Beobachtungen. Diese bilden den einzigen 
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