Full text: Wege zur physikalischen Erkenntnis (Band 1)

    
   
   
   
  
   
  
  
   
   
  
   
   
  
  
   
   
  
   
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
   
   
  
  
   
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Positivismus und reale Außenwelt 221 
sprung verdanken, obwohl eine solche Aufgabe ihre großen 
Schwierigkeiten hat. Denn von jeher pflegten die schaffen- 
den Meister aus gewissen persönlichen Gründen es nicht zu 
lieben, die feinsten Gedankenfäden, mit denen sie ihre Hypo- 
thesen spannen, und die oft auch Unwesentliches mit enthal- 
ten, der Öffentlichkeit preiszugeben. 
Was nun die Brauchbarkeit einer aufgestellten Hypothese 
betrifft, so kann dieselbe immer nur dadurch geprüft werden, 
daß man ihre Konsequenzen ableitet. Das geschieht durch 
ein rein logisches, der Hauptsache nach mathematisches Ver- 
fahren, welches die Hypothese als Ausgangspunkt benützt 
und daraus eine möglichst vollständige Theorie entwickelt. 
Die speziellen Aussagen der Theorie sind es dann, die mit 
Messungen in Zusammenhang gebracht werden können, und 
je nachdem der Zusammenhang befriedigend gefunden wird 
oder nicht, zieht man auf die Ausgangshypothese günstige 
oder ungünstige Schlüsse. 
Bei diesem Sachverhalt offenbart sich vor allem die be- 
merkenswerte Tatsache, daß der Fortschritt der physikalischen 
Wissenschaft sich nicht etwa in stetig fortschreitender Ent- 
wicklung vollzieht, entsprechend einer allmählichen Ver- 
tiefung und Verfeinerung unserer Kenntnisse, sondern daß 
er ruckweise, explosionsartig vor sich geht. Jede neu auf- 
tauchende Hypothese stellt eine Art plötzlicher Eruption vor, 
einen Sprung ins Dunkle, logisch unerklärbar. Dann schlägt 
die Geburtsstunde einer neuen Theorie, welche sich, nachdem 
sie einmal das Licht der Welt erblickt hat, stetig und mehr 
oder minder zwangslàufig fortentwickelt und ihren Schicksals- 
spruch schließlich durch die Messungen erfährt. Solange der- 
selbe günstig ausfällt, gewinnt die Hypothese mehr und mehr 
an Ansehen, und die Entwicklung der Theorie zieht immer 
weitere Kreise. Sobald aber einmal irgendwo eine Schwierig- 
keit bei der Deutung von Messungsergebnissen auftaucht, 
stellen sich Zweifel, Mißtrauen, kritische Wehen ein. Das 
sind Anzeichen für das Absterben der alten und das Heran- 
reifen einer neuen Hypothese, deren Aufgabe es ist, die Krisis 
zu lösen und eine andere Theorie heraufzuführen, welche die 
Vorzüge der alten beibehält und ihre Mängel verbessert. So 
vollzieht sich in dauerndem Wechselspiel, bald im kleinen, 
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