Full text: Wege zur physikalischen Erkenntnis (Band 1)

  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
   
   
   
   
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
   
  
   
   
   
   
   
  
  
     
    
    
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Die Einheit des physikalischen Weltbildes 23 
ist von der Summe der Einzelentropien. Der Nachweis, daf) 
solche Fälle wirklich in der Natur vorkommen, ist kürzlich 
in der Tat von Max Laue geliefert worden. Zwei ganz oder 
teilweise „kohärente‘‘ Lichtstrahlen (die der nämlichen Licht- 
quelle entstammen) sind im Sinne der Wahrscheinlichkeits- 
rechnung nicht unabhängig voneinander, weil durch die 
Partialschwingungen des einen Strahles die des anderen zum 
Teil mitbestimmt sind. Nun kann man tatsächlich eine ein- 
fache optische Vorrichtung ersinnen, durch welche erreicht 
wird, daß zwei kohärente Strahlen von beliebigen Tempera- 
turen sich direkt in zwei andere verwandeln, die eine größere 
Temperaturdifferenz besitzen. Also der alte Clausiussche 
Grundsatz, daß Wärme nicht ohne Kompensation von einem 
kälteren zu einem wärmeren Körper gehen kann, gilt nicht 
für kohärente Wärmestrahlen. Aber das Prinzip der Ver- 
mehrung der Entropie behält auch hier seine Gültigkeit; nur 
ist die Entropie der ursprünglichen Strahlen nicht gleich der 
Summe ihrer Einzelentropien, sondern kleiner?). 
Ganz ähnlich verhält es sich nun offenbar mit der oben 
aufgeworfenen Frage nach der eventuellen Umwandlung der 
Brownschen Molekularbewegung in nutzbare Arbeit. Denn 
eine Vorrichtung, welche richtend und ordnend auf die einzel- 
nen bewegten Partikel wirken würde, mag sie nun technisch 
herstellbar sein oder nicht, sie wäre jedenfalls, sobald sie in 
Funktion tritt, mit den Bewegungen der Partikel in gewissem 
Sinne ,kohàrent^, und deshalb würde es keineswegs einen 
Widerspruch gegen den zweiten Hauptsatz bedeuten, wenn 
aus ihrer Wirksamkeit nutzbare lebendige Kraft hervorginge. 
Man hat nur zu berücksichtigen, daß die Entropie der Mole- 
kularbewegung sich nicht einfach zu der Entropie jener Vor- 
richtung hinzuaddieren würde. 
Derartige Betrachtungen zeigen, wie vorsichtig man bei 
der Berechnung der Entropie eines zusammengesetzten 
Systems aus den Entropien der Teilsysteme zu verfahren hat. 
Man muf streng genommen bei jedem Teilsystem erst fragen, 
ob nicht vielleicht an irgendeiner anderen Stelle des ganzen 
1) M. Laue, Ann. d. Physik Bd. 20, S. 365, 1906; Bd. 23, S. 1, 795, 
1907; Verh. d. Dtsch. Physik. Ges. Bd.9, S. 606, 1907; Physik. 
Ztschr. Bd. 9, S. 778, 1908. 
  
  
  
 
	        
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