Full text: Wege zur physikalischen Erkenntnis (Band 1)

30 Die Einheit des physikalischen Weltbildes 
über das Ziel hinaus, indem er mit dem mechanischen Welt- 
bild zugleich das physikalische Weltbild überhaupt degradiert. 
So fest ich davon überzeugt bin, daß dem Machschen 
System, wenn es wirklich folgerichtig durchgeführt wird, kein 
innerer Widerspruch nachzuweisen ist, ebenso sicher scheint 
es mir ausgemacht, daß seine Bedeutung im Grunde nur eine 
formalistische ist, welche das Wesen der Naturwissenschaft 
gar nicht trifft, und dies deshalb, weil ihm das vornehmste 
Kennzeichen jeder naturwissenschaftlichen Forschung: die 
Forderung eines konstanten, von dem Wechsel der Zeiten 
und Völker unabhängigen Weltbildes fremd ist. Das Mach- 
sche Prinzip der Kontinuität bietet hierfür keinen Ersatz; 
denn Kontinuität ist nicht Konstanz. 
Das konstante einheitliche Weltbild ist aber gerade, wie 
ich zu zeigen versucht habe, das feste Ziel, dem sich die 
wirkliche Naturwissenschaft in allen ihren Wandlungen fort- 
während annähert, und in der Physik dürfen wir mit Recht 
behaupten, daß schon unser gegenwärtiges Weltbild, obwohl 
es je nach der Individualität des Forschers noch in den ver- 
schiedensten Farben schillert, dennoch gewisse Züge enthält, 
welche durch keine Revolution, weder in der Natur noch im 
menschlichen Geiste, je mehr verwischt werden können. 
Dieses Konstante, von jeder menschlichen, überhaupt jeder 
intellektuellen Individualität Unabhängige ist nun eben das, 
was wir das Reale nennen. Oder gibt es zum Beispiel heute 
wirklich noch einen ernst zu nehmenden Physiker, der an der 
Realität des Energieprinzips zweifelt? Eher umgekehrt, man 
macht die Anerkennung dieser Realität zu einer Vorbedin- 
gung bei der wissenschaftlichen Wertschätzung. 
Freilich, darüber, wie weit man gehen darf in der Zuver- 
sicht, schon jetzt die Grundzüge des Weltbildes der Zukunft 
festgelegt zu haben, lassen sich keine allgemeinen Regeln auf- 
stellen. Hier ist die größte Vorsicht am Platze. Aber um 
diese Frage handelt es sich erst in zweiter Linie. Worauf es 
hier einzig und allein ankommt, ist die Anerkennung eines 
solchen festen, wenn auch niemals ganz zu erreichenden Zieles, 
und dieses Ziel ist — nicht die vollständige Anpassung unserer 
Gedanken an unsere Empfindungen, sondern — die voll- 
ständige Loslösung des physikalischen Weltbildes 
    
  
  
  
  
  
   
    
  
  
   
   
   
  
   
   
  
  
  
    
   
  
   
   
   
  
    
   
    
    
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