Full text: Wege zur physikalischen Erkenntnis (Band 1)

  
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Seite her, quer gegen seine Bewegungsrichtung, von einem 
langsamer bewegten Molekül getroffen wird, muß seine 
Geschwindigkeit noch weiter wachsen, während die des 
langsameren Moleküls sich noch weiter vermindert. Aber 
im großen und ganzen wird doch nach den Gesetzen der 
Wahrscheinlichkeit, falls nicht ganz exzeptionelle Verhält- 
nisse vorliegen, eine gewisse Vermischung der lebendigen 
Kräfte eintreten, und dies entspricht einem Ausgleich der 
Temperaturen der beiden Körper. Alle aus dieser Anschauung 
heraus entwickelten Folgerungen, die besonders für gasförmige 
Körper schon ziemlich ins einzelne gehen, haben sich als 
verträglich mit der Erfahrung erwiesen. 
Allein so vielversprechend und aussichtsvoll diese ato- 
mistische Betrachtungsweise auch erscheinen mag, sie wurde 
bis vor kurzem doch vielfach im Grunde nur als eine geist- 
volle Hypothese bewertet, da manchem vorsichtigen Forscher 
der gewaltige Sprung aus dem sichtbaren, direkt kontrollier- 
baren, in das unsichtbare Gebiet, aus dem Makrokosmos in 
den Mikrokosmos, doch allzu gewagt dünkte. Selbst Boltz- 
mann vermied es offensichtlich, die Tragweite seiner An- 
schauungen und Berechnungen durch allzu kühnes Vor- 
stürmen zu gefährden, er legte Wert darauf, die atomistische 
Hypothese als ein bloßes Bild der Wirklichkeit zu bezeichnen. 
Heute dürfen wir weitergehen, insoweit es überhaupt einen 
Sinn hat, vom Standpunkt der Erkenntnistheorie aus, einem 
Bilde die Wirklichkeit entgegenzusetzen. Denn wir kennen 
jetzt eine Reihe von Erfahrungen, welche der atomistischen 
Hypothese den nämlichen Grad von Sicherheit verleihen, 
wie ihn etwa die mechanische Theorie der Akustik oder die 
elektromagnetische Theorie der Licht- und Wärmestrahlung 
besitzt. 
Nach dem oben von mir als unzulänglich bezeichneten 
energetischen Prinzip alles Geschehens müßte der Zustand 
einer ruhenden Flüssigkeit von gleichmäßiger Temperatur ein 
absolut unveränderlicher sein; denn wenn nirgendwo In- 
tensitätsdifferenzen vorhanden sind, fehlt auch jede Ursache 
zum Eintritt einer Veränderung. Nun kann man aber die 
Verhältnisse in einer Flüssigkeit sichtbar machen dadurch, 
daß man in eine durchsichtige Flüssigkeit, zum Beispiel 
Dynamische und statistische Gesetzmäßigkeit 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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