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Dynamische und statistische Gesetzmäßigkeit
aus ist gewiß kein Grund zu Bedenken vorhanden wegen der
Möglichkeit einer Abweichung von der Allgemeingültigkeit
der Gesetze der Wärmeleitung.
Anders steht es allerdings mit der Theorie. Denn es muß
jedem einleuchten, daß eine wenn auch noch so kleine Wahr-
scheinlichkeit von der absoluten Unmöglichkeit durch eine
abgrundtiefe Kluft getrennt ist; ja diese Kluft macht sich
unter besonderen Umständen wirklich geltend. Man braucht
nur hinreichend oft zu würfeln, um schließlich, sogar mit
großer Wahrscheinlichkeit, auch auf hundert Sechser hinter-
einander rechnen zu können, oder man braucht das Buch-
stabenspiel nur mit hinlänglicher Ausdauer zu wiederholen,
um schließlich auch den Faustmonolog herauszubekommen.
Immerhin ist es gut, daß wir nicht auf diese Methode des
Dichtens allein angewiesen sind; denn um auf einen solchen
Erfolg rechnen zu können, würde weder das Lebensalter eines
Menschen noch wahrscheinlich das des Menschengeschlechts
überhaupt ausreichen.
Was aber die Anwendung auf die Physik betrifft, so sind
derartige minimale Wahrscheinlichkeiten unter Umständen
doch sehr ernsthaft zu nehmen. Wenn ein Pulvermagazin
eines schönen Tages in die Luft fliegt, ohne daß man irgend-
einen äußeren Anlaß der Explosion ausfindig machen kann,
so wird ein solches Ereignis gewiß nicht ignoriert werden,
und doch ist die sogenannte Selbstzündung eben auch an-
zusehen als bedingt durch eine oft an sich sehr unwahr-
scheinliche Häufung von verhängnisvollen Zusammenstößen
chemisch reagierender Moleküle, deren Gesetze nur auf sta-
tistischem Wege erschlossen werden können. Man sieht, wie
vorsichtig man auch in der exakten Wissenschaft mit den
Wortchen ,,gewiD'' und ,,sicherlich" umgehen muf) und wie
bescheiden oft die Tragweite von Erfahrungsgesetzen ein-
zuschátzen ist.
So werden wir durch Theorie und Erfahrung gleichmäßig
genötigt, in allen Gesetzmäßigkeiten der Physik einen fun-
damentalen Unterschied zu machen zwischen Notwendigkeit
und Wahrscheinlichkeit, und bei jeder beobachteten Gesetz-
mäßigkeit zuallererst zu fragen, ob sie dynamischer oder ob
sie statistischer Art ist. Dieser Dualismus, der mit der Ein-