Full text: Wege zur physikalischen Erkenntnis (Band 1)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
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Die Entstehung und Entwicklung der Quantentheorie 
kleine Werte der Energie bzw. für kurze Wellen das Wiensche 
Gesetz auch in der Folge ausgezeichnet bestätigte, stellten 
für längere Wellen zuerst O. Lummer und E. Pringsheim 
merkliche Abweichungen fest(10), und vollends die von 
H. Rubens und F. Kurlbaum mit den ultraroten Rest- 
strahlen von Flufspat und Steinsalz ausgeführten Mes- 
sungen (11) offenbarten ein total verschiedenartiges, aber 
ebenfalls unter Umständen wieder höchst einfaches Verhalten, 
welches sich dahin charakterisieren läßt, daß die Größe R 
nicht der Energie, sondern dem Quadrat der Energie pro- 
portional ist, und zwar mit um so größerer Genauigkeit, zu 
je größeren Energien und Wellenlängen man übergeht (12). 
So waren nun durch direkte Erfahrung für die Funktion R 
zwei einfache Grenzen festgelegt: für kleine Energien Pro- 
portionalität mit der Energie, für große Energien Pro- 
portionalität mit dem Quadrat der Energie. Nichts lag daher 
näher, als für den allgemeinen Fall die Größe R gleich- 
zusetzen der Summe eines Gliedes mit der ersten Potenz 
und eines Gliedes mit der zweiten Potenz der Energie, so 
daß für kleine Energien das erste, für große Energien das 
zweite Glied ausschlaggebend wird, und damit war die neue 
Strahlungsformel gefunden (13), welche bis jetzt ihren experi- 
mentellen Prüfungen gegenüber ziemlich befriedigend stand- 
gehalten hat. Von einer endgültigen genauen Bestätigung 
durch die Erfahrung darf freilich auch heute noch nicht 
gesprochen werden, vielmehr wäre eine erneute Prüfung 
dringend erwünscht (14). 
Aber selbst wenn die Strahlungsformel sich als absolut 
genau bewähren sollte, so würde sie, lediglich in der Be- 
deutung einer glücklich erratenen Interpolationsformel, doch 
nur einen recht beschränkten Wert besitzen. Daher war ich 
von dem Tage ihrer Aufstellung an mit der Aufgabe be- 
schäftigt, ihr einen wirklichen physikalischen Sinn zu ver- 
schaffen, und diese Frage führte mich von selbst zu der 
Betrachtung des Zusammenhangs zwischen Entropie und 
Wahrscheinlichkeit, also auf Boltzmannsche Ideengänge; 
bis sich nach einigen Wochen der angespanntesten Arbeit 
meines Lebens das Dunkel lichtete und eine neue ungeahnte 
Fernsicht aufzudämmern begann. 
  
 
	        
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