Full text: Lechers Lehrbuch der Physik für Mediziner, Biologen und Psychologen

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106 III. Akustik 
  
151. Wenn eine in der Luft fortschreitende Schallwelle an die Grenz- 
fläche eines anderen Mediums kommt, so tritt teilweise Reflexion ein. 
Die Richtung des reflektierten Strahles findet man aus der Richtung des 
einfallenden Strahles genau nach den ($ 9) für Licht aufgestellten Regeln. 
Man kann analog, wie man von einem Lichtstrahle spricht, auch von 
einem Schallstrahle als jener Richtung sprechen, in der sich der Schall 
bewegt. Fàllt also ein Schallstrahl senkrecht auf eine Wand auf, so wird 
er senkrecht zurückgeworfen. 
Unser Gehórorgan ist imstande, pro sec etwa IO Schalleindrücke 
getrennt zu empfinden. Wenn man daher ein einsilbiges Wort gegen eine 
reflektierende Wand — Mauer, Felsen oder Waldrand — ruft, so muß, 
damit dieses Wort vom Rufer nach der Reflexion wieder gehört wird, 
mindestens o,1 sec verflneDen, sonst vermischt sich das direkt Gehórte 
mit dem durch Reflexion Gehórten. Da der Schall hin und zurück gehen 
mu, berechnet man die 
Schallgeschwindigkeit = Weg : Zeit = doppelte Wandentfernung : 0,1 
oder die Wandentfernung — s; 332 m für ein einsilbiges Echo, für ein 
zweisilbiges à; 332m usw. Spricht man einen langen Satz, so hórt man 
im ersten Fall die letzte Silbe, im zweiten Fall die zwei letzten Sil- 
ben usw. 
152. ,,Akustik von Silen. Es ist klar, daß diese später kommenden 
Schalleindrücke den unmittelbaren Schalleindruck beeinflussen müssen. 
Das geschieht nun in jedem Saale oder Zimmer, denn da gibt es unzählige 
Echos, deren gemeinsame Wirkung man als Nachhall bezeichnet. Der 
Nachhall verstärkt zunächst die Schallenergie an irgendeiner Stelle. 
Im Freien klingt ein Ton schwächer als im Zimmer, weil gar kein Nachhall 
auftritt. Dauert der Nachhall aber zu lange, so vermindert er die Ver- 
ständlichkeit, da die neu entstehenden Töne durch den Nachhall der 
früher erzeugten Töne gestört werden. Stärke und Dauer des Nachhalles 
hängt ab von der Größe des Raumes, dem Reflexionsvermögen der 
Wände und von ihrer Form. 
In einer Arena elliptischer Form hórt man den in einem Brennpunkt erregten Schall 
am stárksten im anderen Brennpunkt. 
Schallwellen, die im Brennpunkt eines parabolisch gestalteten Hintergrundes erzeugt 
werden, werden von der Rückwand praktisch parallel nach vorne ausgesendet. 
Der Klavierdeckel wird so aufgestellt, daB die reflektierten Schallstrahlen dem Publi- 
kum zugerichtet sind. 
Flüstergalerien (Sprachgewólbe) lassen wegen der eigenartigen Reflexionen, wie in 
Röhren, die Worte usw. an relativ weit entfernten Stellen deutlich vernehmen. 
Störendes Mitschwingen von Teilen der Wand oder im Raume enthaltener Gegen- 
stände (z. B. Fensterscheiben, Schranktüren usw.) ist zu vermeiden. Andererseits kann 
das Mitschwingen von Holzunterlagen (Resonanzbôden, Podium) oder auch von Holz- 
Wandbekleidungen als tonverstärkend herangezogen werden. 
Diffuser Schall entsteht bei vielfachen unregelmäßigen Reflexionen. Ein angeschlage- 
ner Glaskelch, leer oder mit reiner Flüssigkeit gefüllt, klingt wie eine Glocke. Sind Blasen 
    
     
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
   
  
  
  
   
  
    
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