Full text: Lechers Lehrbuch der Physik für Mediziner, Biologen und Psychologen

      
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
ARR NE 
  
  
  
IIO III. Akustik 
  
156. Eine Anwendung der Registriertrommel bildet auch der Phono- Ter 
graph. Beim Phonographen schwingt eine kleine Membran. In der Mitte Set 
dieser Membran ist ein kleiner Stift befestigt, der gegen eine mit einer I 
Wachsmischung überzogene und rotierende Trommel (ähnlich wie T, cu 
Fig. 144, aber senkrecht gegen die Fláche schwingend) drückt. Spricht ET 
oder singt man gegen diese Membran, so grábt sich die ganze Schwin- : 
gungsform als Berg und Tal in das Wachs ein. LáBt man dann nach der Aut- 
  
  
  
nahme den Stift nochmals, natürlich bei gleicher Richtung und Geschwin- Fs 
digkeit, über diese Erhóhungen und Vertiefungen durch Drehen der Trom- 2 1 
mel schleifen, so schwingt die Membran identisch wie bei der Schallaufnahme Ke: 
und reproduziert akustisch das bei der Aufnahme Hineingesprochene. V er 
Nach der jetzt üblichen Terminologie nennt man im Gegensatz zum Du 
Phonographen ,,Grammophone" Instrumente, bei denen der Stift auf En 
der Wachsplatte parallel zur Plattenebene schwingt, also wellenartige wii 
Kurven einritzt. da. 
Alle die Instrumente, bei denen die Schallwelle groBere Massen in Bewegung setzen | 
muß, leiden an einer gewissen Trágheit und werden sehr gestört durch die Resonanz einzel- ne 
ner Teile des schwingenden Systems. Auch stórt die Reibung; die Stimmgabel in Fig. 144 Di 
schwingt dadurch langsamer; der Schreibhebel in Fig. 145 wird oft durch seine Tragheit ] 
über die Endlage hinausgeschnellt usw. Bei photographischen Methoden sind solche Fehler gu 
wesentlich vermindert (8 166). Ze 
157. Die Untersuchung einer schwingenden Bewegung in rasch fü 
intermittierendem Licht heiBt Stroboskopie. Zu diesem Zweck Mz 
wird ein Strahlenbündel — der Sonne oder einer elektrischen Lampe — zu- er 
nächst durch eine Linse L konzentriert und durch eine gelochte Scheibe há 
I (Fig. 148) gesendet; es ist eine Art > Licht- un 
= A. sirene‘“. Wenn die Scheibe mit z. B. 16 Löchern | 
= | ro mal pro sec rotiert, so wird das Licht de 
== AN 160 mal pro sec abgeblendet. Denken wir uns (A 
ı 0) nun in A eine tónende Stimmgabel mit genau 
à | 160 Schwingungen. Sie werde in einem ge- zu 
« 2 wissen Momente beleuchtet, z. B. gerade, Dit 
vul wenn die beiden Stimmgabelzinken ausein- sot 
Fi n anderstehen. Es fällt immer nur Licht ein, zei 
wenn die Stimmgabel sich in der gleichen Sov 
Phase befindet, und es wird daher den Anschein haben, als ob sie 
vollständig in Ruhe wäre. Wenn aber. das Tempo der Intermittenz sti 
ein wenig von dem der Gabel verschieden ist, so bekommen wir ur 
z.B. die erste Beleuchtung, während die Gabelenden voneinander ent- eli 
fernt sind, eine zweite, wenn sie sich ein wenig genáhert haben, eine ga 
dritte, wenn sie noch näher sind usw. Diese aufeinanderfolgenden di 
Lichtbilder addieren sich auf der Netzhaut des Auges, und wir haben A 
die Erscheinung einer langsam schwingenden Stimmgabel. Wir sehen 
also die natürliche Schwingung, aber in einem um so mehr verlangsamten hi
	        
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