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III. Akustik
II2 s
(Fig. 150). Diese sind kugelfórmige (auch zylindrische oder konische) von
Hohlräume: eine kleine Öffnung d ist so ausgestaltet, daß sie ins Ohr sch
paßt, indes die große Öffnung a den Schall aut- hin
nimmt. Steckt man einen Resonator in das eine wel
Ohr, indes das andere geschlossen wird, so hort rec
man von den eindringenden Tönen denjenigen ges
verstärkt, auf den der Resonator abgestimmt die
ist. Ein ganzer Satz von verschieden groDen, de
also verschieden gestimmten Resonatoren ge- Kc
ans stattet die von einem Schallerreger ausgehenden Fig
Obertône einzeln herauszufinden, d. h. den Klang als
zu analysieren. Aber quch ohne Resonator unterscheidet das Ohr einzelne ell
Tône eines Klanges; es bedarf hierzu nur einiger Übung. fô1
Die Analyse der beim Grammophon erhaltenen (durch ein Hebelwerk ;
entsprechend vergrôBerten) Kurven gestattet in moderner Weise die die
Feststellung von Grund- und Obertônen. Stel
Klànge mit sehr schwachen Obertónen .— Stimmgabel, Flóte oder :
weiche, gedeckte Orgelpfeifen — klingen weich, aber unkráftig und in M
der Tiefe dumpf. Sind hingegen die hôheren Obertône bis etwa zum ske
fünften einschlieBlich stark, so wird der Klang sehr kräftig durchdringend, siel
,metallisch‘“ z. B. bei Blechinstrumenten. Sind noch hóhere Obertóne auf
relativ stark vorhanden, so wird der Klang „scharf, schrill, klimpernd". sc
i Sind nur ungeradzahlige Obertóne vorhanden, so wird der Klang Me
? „hohl“ (gedeckte Pfeife, in der Mitte angestrichene Saite) gui
160. Zur Zeit wird zur Untersuchung von Herztónen sowie Brust- Tes
tônen und Atemgeräuschen vielfach das Stethophon (ovfjüoc —
Brust, Sitz des Herzens) benutzt. Das ist eine Apparatur, welche auf
dem Prinzip der Radioverstárkerróhren ($ 674) aufgebaut ist, die laut
Angabe bis zum Hundertmillionenfachen der auf das Mikrophon auf- ;
fallenden Schallenergie wiedergibt. Dabei werden durch sogenannte „Sieb: V1
ketten‘‘, die im Verstärker untergebracht sind, das sind Kombinationen “ws
von Kondensatoren und Selbstinduktionsspulen, im betreffenden Falle
unerwünschte Schallfrequenzen ausgeschaltet. So sind beispielsweise für
Herzuntersuchungen Schwingungszahlen hóher als 650 Htz belanglos und
stórend, und es sollen nur solche im Bereich zwischen 30 und 650 Htz
zur Beobachtung gelangen.!)
161. Eigentümliche physikalische, aber nicht akustische Erscheinungen
entstehen durch Interferenz von senkrecht aufeinanderstehenden Trans-
versalschwingungen.
Wir wollen nur jenen Fall untersuchen, wo diese zwei Schwingungen
unisono sind. Ein kleiner glänzender Metallknopf sitzt (Fig. 1 51) auf einem
genau zylindrischen, unten befestigten Stäbchen. Wenn wir diesen Knopf
I) Vgl. A. Krethlow, Physikalisch-Technisches Praktikum für Mediziner, Kap. VII.
Berlin 1930, J. Springer.