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Phonetik. Gehór 117
Gehor.
168. Die oft als Gehérorgane bezeichneten Apparate niederer Tiere
sind nur Gleichgewichtsorgane. Bei Insekten sind die Gehórorgane
saitenartig an der Kórperdecke ausgespannte, mit Nerven und Sinnes-
zellen versehene Organe. Aus dem einfachen Hórbláschen der Wirbel-
losen wird im Gehórorgane der Wirbeltiere und Sáugetiere ein kom-
plizierteres Gebilde.
Wir wollen hier nur
das Gehórorgan des Men-
schen näher betrachten.
Dieses (Fig. 159) besteht
aus äuBerem Ohre, Mittel-
ohre oder Paukenhôhle
und innerem Ohre oder
Labyrinth.
Das äußere Ohr zer-
fallt in die Ohrmuschel O
und den Gehórgang G,
welcher in der äußeren
Hälfte knorpelig und in
der inneren knöchern ist.
Der Gehörgang führt zum
Trommelfell T, einer runden, dünnen Membran, die, am Ende des Ge-
hörganges ausgespannt, das äußere Ohr gegen das Mittelohr abgrenzt. Bei
Reptilien und Vögeln liegt das Trommelfell oft noch im Niveau der
Körperoberfläche.
Das Mittelohr besteht aus der verhältnismäßig kleinen, mit Luft
gefüllten Pauken- oder Trommelhöhle, rings von Knochen umgeben,
welche außer der mit dem Trommelfell geschlossenen Öffnung noch einige
Kommunikationen freilàft: unmittelbar aus dem Vorderteile der Pauken-
hôhle vermittelt die ,,eustachische Rôhre‘“ E, die in dem Nasen-Rachen-
raum endet, die Verbindung mit der AuBenluft, wodurch der Luftdruck
auf beiden Seiten von T gleich stark wirkt und schädliche Druckdiffe-
renzen vermieden werden. ;
Daher muß man bei heftigen Lufterschütterungen, z. B. beim Schießen schwerer Ge-
schütze, den Mund öffnen, damit das Trommelfell von beiden Seiten den gleichen Druck
erfahre und nicht plötzlich von außen eingedrückt werde. Bei rascher Druckänderung
(Bergbahnen, Flugzeuge) erfolgt der Druckausgleich nicht momentan, was subjektiv
gefühlt wird.
Gegen das innere Ohr hat die Wand der Paukenhöhle zwei mit
Membranen verschlossene kleine Öffnungen, das runde und ovale Fenster-
chen. Das Trommelfell ist mit dem ovalen Fensterchen durch eine
Kette von drei Gehörknöchelchen in Verbindung, welche in Fig. 160
Fig. 159.