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Gehór. Resonanztheorie IIO
Inkompressibilitát der Flüssigkeit im Labyrinth nicht zu Schwingungen
kommen; so aber schwingt bei jedem Hineingang der Membran des ovalen
Fensterchens die des runden hinaus und umgekehrt. Die Bogengàánge K
sind drei halbzirkelfórmige Kanále, in drei aufeinander ungefáhr senk-
rechten Ebenen angeordnet.
Der Klanganalysator unseres Ohres liegt in der Schnecke S. Es
ist dies die Basilarmembran mit dem aufsitzenden Ccrtischen Organ,
welches Tausende von Nervenenden enthält. Die Basilarmembran ist
in.der Querrichtung stärker gespannt als in der Längsrichtung, gleicht
also einer Reihe von parallel gespannten Saiten.
169. Diese Saiten der Basilarmembran faßt die Helmholtzsche
Resonanztheorie als eine Reihe von Resonatoren auf, von welchen immer
ein Teil, also einige Radiärfasern, auf von außen kommende Schwingungen
resonieren. So erklärt sich die Fähigkeit unseres Ohres zu einer Klang-
analyse, d. i. die Fáhigkeit, aus jedem Klauggemisch jeden ein-
zelnen bestimmten Teilton heraushóren zu kónnen.
In der Tat wächst die Breite der Basilarmembran; bei Neugeborenen
von 0,04 mm in der Náhe des Steigbügels bis 0,49 mm in der Schnecken-
kuppe, also im ganzen auf das Zwülffache. Es dürften etwa bis 24000
solcher Radiárfasern in der Basilarmembran vorhanden sein, was (da
die Unterscheidbarkeit sehr hoher Tóne im menschlichen Ohre schlecht
ist) vollständig ausreicht. Störungen in der Struktur der Basilarmembran
bedingen das Auftreten von ,,Tonlücken" in der kontinuierlichen Reihe
der normalerweise hórbaren Tóne.
Eine Schwierigkeit dieser Erklárungsart ergibt sich aus der Kürze
dieser Resonatoren, die allerdings in einer Flüssigkeit schwingen, wo-
durch der Ton erniedrigt wird.
Nach Helmholtz schwingt bei jedem Ton eine Zone von gewisser
Breite. Beim Zusammenklingen einander naher Tóne gerát eine gemein-
schaftliche Mittelzone in Schwingung, welche nach $ 158 abwechselnd
stärker und schwächer mitschwingt, wodurch die Empfindung der Schwe-
burg entsteht.
Eine andere Schwierigkeit für die Helmholtzsche Resonanztheorie bildet die Tatsache,
daB das Ohr fast gleich hohe Tóne auch noch unterscheiden kann, wenn sie — z. B. in einem
Triller — zeitlich rasch aufeinander folgen. Ersteres verlangt scharfe Resonanz, also ge-
ringe, letzteres starke Dämpfung (M. Wien, 1908).
Eine Abänderung der Helmholtzschen Theorie ist die Ewaldsche
„Schallbildertheorie‘. In dieser werden nicht die einzelnen Fasern
als selbständige Resonatoren aufgefaßt, sondern es wird angenommen,
daB in der Basilarmembran als ganzer sich bei verschiedenen erzwun-
genen Schwingungen durch verschieden angeordnete Knotenlinien ge-
trennte Abteilungen ausbilden, ähnlich, wie dies bereits (§ 141) bei den
schwingenden Platten (Chladnische Figuren) erórtert wurde.
Lechers Physik f. Mediziner u. Biologen. 8. Aufl. 9