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IV. Wärme
Die Pendellànge (und Schwingungsdauer) soll von der Temperatur unabhángig bleiben. und
Kompensationspendel werden durch Kombination verschieden langer Stábe mit ver- den
schiedenem f hergestellt.
2 o ; . (s 2 IOO.
Glasgefäße müssen ganz gleichmäßig erwärmt werden, AUS
weil einseitige Erwärmungen einseitige Dehnung und Springen bewirkt.
Die kleine Wärmeausdehnung hingegen der aus geschmolzenem Quarz
hergestellten Röhren und Gefäße ermöglicht es, sie auch in glühendem Zu-
stande direkt ohne Bruchgefahr unter einen kaltenWasserstrahl zu bringen.
Wichtig ist die angenäherte Gleichheit des B für Glas und Platin. Wenn wir mit- F
tels einer metallischen Leitung elektrischen Strom in eine ausgepumpte Glasrôhre ein- Tem
führen (Glühlampen, Röntgenröhren usw.), so müssen wir in das Glas einen Platindraht Cun
einschmelzen, bei anderen Metallen würde beim Auskühlen wegen der ungleichen Zu-
sammenziehung von Glas und Metall das Glasgefäß springen. In neuerer Zeit werden mit en
Platin iiberzogene Driahte aus Nickeleisenlegierung, ,,Platinersatzdrahte, verwendet. eines
Auch andere Dráhte, z. B. Wolfram, lassen sich in bestimmte Glassorten mit gleichem p n
a
einschmelzen.
Beton und Eisen (in Eisenbeton) haben ebenfalls denselben Ausdehnungskoeffizienten. Sica
Es gibt auch einige wenige feste Korper, welche sich beim Er-
wármen zusammenziehen, z. B. gedehnter Kautschuk oder manche
Kristalle, bei welchen f in verschiedenen Achsenrichtungen verschieden
sein kann.
185. Dichte bei verschiedenen Temperaturen. Bei jeder Ausdehnung
eines Körpers tritt Verkleinerung der Dichte ein. Man kann daher alle Sand
Methoden, diezur Bestimmung der Dichte — bzw. des spezifischen
Gewichtes — dienen, auch zur Untersuchung der Wärmeausdeh-
nung heranziehen. Aus eben dem Grunde gilt auch die Zahl, welche die
Dichte eines Kórpers angibt, z. B. die Dichtebezifferung eines Aráo-
meters, nur für eine bestimmte Temperatur.
In Gasen und Flüssigkeiten finden infolge solcher Dichteánderungen
fortwährend Strömungen statt (8$ 271 u. 273). p
Thermometrie. id
Die von uns gewihlte Substanz, durch deren Volumzunahme wir die 1
Temperatur definierten, war ein ideales Gas. Wiewohl nun infolge der An:
starken Wármeausdehnung der Gase die historisch ersten Thermometer loti
rohe Gasthermometer waren, machte zunáchst doch eine Reihe von the
technischen Schwierigkeiten eine dauernde Verwendung solcher Instru- die:
mente unmóglich. Man hat daher fast allgemein Flüssigkeitsthermo- Ma.
meter eingeführt. Als Flüssigkeit wird meistens Quecksilber verwendet lin
(vgl. aber $ 190). prü
186. Derzeit sind drei Thermometerskalen im Gebrauch: Fahren- Vei
heit (in England und USA.), Réaumur und Celsius (auf dem euro- "sch
päischen Kontinent). Aus Fig. 167 ist die Einteilung ersichtlich. Fahren- Th
heit wählte einen willkürlichen Nullpunkt, so daß der Eispunkt bei + 32° F fas