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134 IV. Warme
Leuchtgasnebenstrom durch den kaum geöffneten Hahn A verhindert ein nun
vollständiges Verlöschen. Sinkt die Temperatur der Badeflüssigkeit in SO
W (oder der Luft in einem Wármekasten), so macht das nun wieder die
sinkende Hg die Hauptzustrómung bei o frei, die Flamme wird wieder Wa
groD usw. Dadurch, daB man die mittlere Róhre ao hóher oder tiefer ver.
stellt, erfolgt dieser AbschluD bei hóherer oder tieferer Temperatur. Man dies
kann so auf eine bestimmte Temperatur des Bades einstellen, welche trotz M
veránderlicher Gaszufuhr dauernd (bis auf etwa o,1?) konstant bleibt. Sul
196. Wir werden $285 einethermodynamische Skala kennenlernen. Nachdem eine V
solche móglichst genaue Skala ausgebildet war, wurden danach Normalthermometer ge- mit
schaffen (Quecksilberthermometer, Widerstandsthermometer $ 578); auch ist für eine Reihe bez
von Substanzen die Temperatur bei den Schmelzpunkten endgültig fixiert worden. Wie
man also beim Meter (oder bei den elektrischen GróBen) internationale Mafeinheiten — im Wa
móglichst genauen AnschluB an die theoretischen Definitionen — geschaffen hat, so auch nen
für Temperaturen. Seit 1. April 1916 eicht die Physikalisch-Technische Reichsanstalt nach wel
dieser Skala.!) 1
Wärmemenge. (z.
197. ı kg Wasser und 50 kg Wasser von 100° zeigen dieselbe Tempe- "s
ratur. Trotzdem muDte man z. B. zur Erwàármung dieser Wassermengen eine
im zweiten Falle 5omal mehr Gas verbrennen. Dafür enthalten aber die sich
50 kg Wasser auch viel mehr Wárme; durch Überschütten dieser 50 kg (z. ]
in eine Badewanne mit kaltem Wasser wird dieses viel mehr erwärmt der
als durch Überschütten von 1 kg Wasser. W&
Der Begriff der Temperatur allein genügt also nicht, um die Wärme- Die
erscheinungen quantitativ beschreiben zu kónnen. Wir müssen noch cal
einen zweiten Begriff, den der Wármemenge, betrachten. Unter mu
Einheit der Wárme, einer Kilograinmkalorie — kcal — versteht Bec
manjeneWáàrmemenge, welche notwendig ist, um 1 kg Wasser cal]
vonI14,5°Cauf15,5°C zuerwärmen. Handelt es sich um die Erwärmung
einer größeren Wassermenge von z. B. 5 kg, so wird man 5 kcal benötigen. 1äß;
Soll dieselbe Menge nicht um 1°C, sondern z. B. um 10°C erwärmt werden, ist
so werden wir wieder die zehnfache Menge, das sind 5 : 1o kcal in toto T
brauchen. Neben dieser sogenannten groBen Kalorieverwendetmanauch Um
oft die sog. Grammkalorie — cal —, das ist jene Wärmemenge, welche Kalc
Ig Wasser von I4,5? C auf 15,5° C (vgl. $.200) erwärmt. den
Umgekehrt werden sich m Kilogramm Wasser von der Temperatur?’ auf met
die niedere Temperatur # abkühlen, wenn wir dieser Wassermenge also
1i (/' — t) kcal entziehen. rasci
198. Denken wir uns 1 kg Wasser auf einem Herde. Der beobachtete sind
Temperaturanstieg sei 1° C pro min; dann wissen wir, daß die Wärme, ii
welche dieser Herd an das Wasser pro min hergibt, 1 kcal ist. Bringen wir sicht
V
I) Einen Abdruck der Bestimmungen für die gesetzliche Temperaturskala
bringen F. Henning und J. Otto, Zeitschrift für Physik 49, 742, 1928. von