146 IV. Wärme
Leuchtgas Kohlendioxyd, wobei T und G umgekehrt gehalten werden müssen, so sinkt der
Druck in T.
Nach diesem Prinzipe hat Gaede eine Diffusionsluftpumpe konstruiert, welche
noch wirksamer ist als die im $ 119 geschilderte Molekularluftpumpe.
Diffusionsluftpumpen werden derzeit entweder ganz aus Glas oder ganz aus Stahl her-
gestellt (Fig. 180). Das Quecksilber Q wird durch eine Flamme erhitzt. »» und » sind Zu-
und AbfluB des Kithlwassers. f ist mit dem Rezipienten, g mit
[is der Vorpumpe verbunden. Der Quecksilberdampfí steigt im
Rohr A in der Pfeilrichtung auf und spült die Luft, die aus dem
zu evakuierenden Raum bei e in den Dampfstrom hineindiffun-
diert, zu dem Kühler c in das Vorvakuum. Die Trennungs-
wand D zwischen dem Dampfístrom und Hochvakuum grenzt
mit dem erweiterten Teil E des Ikühlers den ringfórmigen engen
Spalt e ab, der den Rücktritt des Dampfes in die Zuleitung —
d.i. von oben nach unten durch e — sperrt. Da die Pumpe
mit einem Vorvakuum von o,1 mm betrieben wird, ist die freie
Weglànge bei e so groB, daB die Weite des Spaltes die freie
Weglänge der Gasmolekeln grôBenordnungsmäBig nicht über-
schreitet.
In einem Gasgemisch drückt jedes Gas, als ob
es allein vorhanden wäre (Dalton 1806); der Ge-
samtdruck ist die Summe der Partialdrucke
der einzelnen Gase. Der Partialdruck beträgt ge-
nau so viel Prozente des Gesamtdruckes, als das
betreffende Gas Volumprozente des Gesamt-
volumens hat.
Trockene atmosphárische Luft besteht ungefáhr
aus 2194 Sauerstoff (O,), 78 9$ Stickstoff (N,) und 1% Argon (Ar),
neben Spuren von Kohlendioxyd. Ist der Gesamtdruck der Luft 5 (z. B.
76 cm Hg), so ist der Partialdruck dieser Gase bei o?
= 21 = 7 78 ps S
für OQ... B Wr. Ny... 90, fürAr. à o
292. Diffusion: Flüssigkeit — Flüssigkeit. Ahnlich wie Gase, aber
nur viel langsamer, mischen sich auch Flüssigkeiten. Hier hat man aber
meist nicht nur kinetische Diffusion, es treten auch molekularchemische
Wirkungen auf, die sich in Volumsverkleinerung, Wármewirkung oder
chemischen Änderungen äußern.
223. Diffusion: fester Kórper — fester Kórper. Es gibt auch eine Diffusion fester Körper
ineinander. PreBt man solche, z. B. Gold und Blei, durch lange Zeit zusammen, so diffun-
diert Gold in Blei hinein. Solche Erscheinungen werden besonders auffallend bei hóherer
Temperatur, die aber natürlich nicht so hoch sein darf, daß die festen Körper schmelzen;
bei höherer Temperatur ist die Beweglichkeit eben größer. Das Resultat beim Zusammen-
pressen ähnelt in vielen Fällen dem beim Zusammenschmelzen. Man bezeichnet das End-
produkt als feste Lösung.
Bei Diffusion von Körpern verschiedener Aggregatformen spielen immer
molekulare Kräfte eine Rolle.
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