Full text: Lechers Lehrbuch der Physik für Mediziner, Biologen und Psychologen

    
   
  
   
   
   
    
    
  
  
  
   
   
   
  
   
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
I 48 IV. Wärme 
  
Die Absorption fällt mit steigender Temperatur. 
Wird ein Gasgemisch von einer Flüssigkeit absorbiert, so gilt das Henry-Daltonsche 
Gesetz. Es werden die Gasbestandteile entsprechend ihrem Partialdrucke absorbiert. Von 
Luft von Atmosphärendruck wird in einem Liter Wasser absorbiert bei 15° C 
0,0072 1 O4 0,0147 1 N, 0,0004 1 Ar. 
Im Wasser ist also nur ein Teil der Luft absorbiert, dieser Teil ist aber prozentuell sauer- 
stoffreicher als die normale Luft. Die Wassertiere atmen gleichsam in einer verdünnten, aber 
relativ sauerstoffreicheren Luft. 
Im Blut sind immer Gase absorbiert (8 115), deren Menge rich entsprechend den Ver- 
änderungen des Luftdruckes ändert, was von medizinischer Wichtigkeit ist. Stand der 
menschliche Organismus, z. B. bei einem Taucher, unter großem Drucke (bis 8 Atm.), so 
wurde viel Gas absorbiert. LaBt der Druck zu rasch nach, so ruft das im Blutkreislauf 
zu rasch ausgeschiedene N, schwerste Störungen hervor. Darum langsames ,, AusschleuBen'' 
bei Caissonarbeiten. 
Wir sahen früher ($221), daB Gase durch poróse Wánde nach bestimmten Gesetzen 
diffundieren, wobei molekulare Wirkungen nicht auftreten. Gase kónnen auch durch 
Flüssigkeitsschichten durchdiffundieren; hier aber findet auf der einen Seite eine Absorp- 
tion und auf der anderen Seite eine Wiederabgabe des Gases statt, und die Erscheinungen 
werden dadurch viel komplizierter. Auch feste Körper können ähnlich wirken; durch die 
Wand eines Hühnereies diffundiert z. B. Kohlendioxyd schneller als Stickstoff. Da solche 
meist schwer übersehbare Absorptionserscheinungen der nassen Scheidewánde bei allen 
Diffusionsvorgáàngen der Gase und Flüssigkeiten in lebenden Organismen eine große Rolle 
spielen, bietet diese physikalische Seite des Stoffwechsels der Biologie oft derzeit noch 
nicht lösbare Aufgaben. 
226. Diffusion: Fester Körper — Flüssigkeit. Schichten wir über 
festes Kupfersulfat behutsam Wasser, so tritt eine Diffusion ein; die 
CuSO,-Molekeln steigen der Schwere entgegen, leisten also Arbeit, bis 
nach einer gewissen Zeit eine homogene Lösung entstanden ist. Wäre 
in unserem Beispiel die Wasserschicht etwa ım hoch, so würde ein 
Ausgleich erst nach einigen Jahren geschehen sein. Erschütterungen be- 
schleunigen die Mischung, und es ist darum bei Löslichkeitsversuchen 
ein kräftiges Bewegen mittels eigener Schüttelapparate notwendig. Aber 
auch hier kann man oft erst nach mehreren Tagen zu einem endgültigen 
Lösungsgleichgewicht kommen. 
Solche Lösungen sind genauestens untersucht und bieten eine Reihe von 
interessanten Erscheinungen, auf die wir des näheren eingehen wollen. — 
Meist verwendet man als Lösungsmittel Wasser. 
227. Wässerige Lösungen. Es ist jeder feste Körper in Wasser löslich, 
nur ist der Grad sehr verschieden: Bariumsulfat, Jodsilber und alle an- 
deren in der analytischen Chemie verwendeten Niederschläge sind in 
Wasser so wenig lóslich, daf) man sie als unlóslich bezeichnet. Die meisten 
kristallisationsfáhigen Korper, sog. Kristalloide, sind nur in einer 
bestimmten — von der Temperatur und dem Drucke abhängigen — 
Menge löslich, hingegen die sog. Kolloide, Leim, Eiweiß usw. als 
Pseudolósungen (vgl. S. 152 $ 234), in beliebiger Menge. 
   
  
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