Full text: Lechers Lehrbuch der Physik für Mediziner, Biologen und Psychologen

   
N ye A UL AR A SEEN 
    
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
   
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
I50 IV. Wárme 
  
  
  
  
  
  
  
229. Schon lange ist die Tatsache bekannt, daD durch Pergament- Di 
papier oder durch tierische Membranen, welche Wasser von einer es 
wüsserigen Lósung von Kolloiden und Kristalloiden trennen, die Kri- per 6 
stalloidsubstanzen hindurchdiffundieren, die Kolloide aber D 
nicht. Gibt man in einen Sack von Pergamentpapier — Dialysator — sehr 
das Untersuchungsmaterial und.hángt das Ganze in reines Wasser, so lerne 
trennen sich durch Dialyse nach einiger Zeit (eventuell nach einigen 93 
Tagen) die zurückbleibenden FiweiBkôrper, Schleim, Gummi usw. von Lon 
den durchdiffundierenden Salzen, Zucker usw. ; A 
Die quantitativen Verhältnisse solcher Erscheinungen lernte man aber ; 
erst verstehen, als die halbdurchlässigen oder semipermeablen Mem- ve 
branen entdeckt wurden (Pfeffer, 1877). =. Y c 
230. Taucht man ein gewóhnliches poróses TongefáD zuerst in eine I 
wüsserige Lósung von Kupfersulfat und dann in eine von Ferrozyan- biete 
kalium, so wird durch die Verkleinerung der Poren die Gefäßwand zu Plus 
einer solchen ,,semipermeablen Membran*, die für Wasser voll- ziehe 
ständig durchlässig ist, hingegen undurchlässig für die gelösten Zelle 
Substanzen. Man kennt verschiedene Rezepte zur Herstellung solcher Verg 
Membranen je nach der zu beobachtenden Substanz. in s 
i T in Fig. 182 sei ein mit einer semipermeablen Membran über- OS 
zogenes und z. B. mit einer wisserigen Zuckerlósung gefülltes T osi 
Tondiaphragma, oben mit einem Kork verschlossen, in dessen sich 
Durchbohrung ein Manometer eingeführt ist. Stellt Ver 
man T in Wasser, so dringt dieses in das Gefäß hinein; e 
der Druck in T' steigt bis zu einer bestimmten Hohe /i, Lösun 
dem osmotischen Drucke, der einige Atmosphären Lösu 
betragen kann. Es verháit sich so, als ob die ge- kann 
lósten Zuckermolekeln auf die Wànde von T' und bring: 
auf das Quecksilber mit genau demselben Drucke m 
drückten, als wáre diese Anzahl Zuckermolekeln in Tuner 
Gasform als Gasmolekeln vorhanden. Es gelten 93: 
auch hier bei verdünnten Lósungen Gesetze, die körp 
den Gasgesetzen ganz analog sind (Van’t Hoff, 1887). Ls 
I. Der osmotische Druck ist (bei gleicher Temperatur) propor- im g 
tional der Konzentration — Boylesches Gesetz. pheri 
2. Der osmotische Druck ist (bei gleicher Konzentration) propor- der I 
tional der absoluten Temperatur — Gay-Lussacsches Gesetz. Fül 
3. Verschiedene Lösungen haben bei gleichem Lösungsmittel und der Bl 
gleicher Temperatur denselben osmotischen Druck, wenn die Zahl der Glask: 
gelósten Molekeln die gleiche ist — (vgl. die Avogadrosche Reg el ms 
S. 125 u. 141). Mit anderen Worten: isosmotische (oder ,isoto- miser 
nische‘) Lösungen sind bei gleichem Lösungsmittel auch ohne d 
toniscl 
isomolekular (oder áquimolekular). 
Le:
	        
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