Full text: Lechers Lehrbuch der Physik für Mediziner, Biologen und Psychologen

   
  
  
       
     
  
  
   
   
  
  
  
   
   
   
   
   
   
    
   
   
    
    
    
    
  
     
    
   
   
  
   
   
   
    
    
   
   
  
  
Osmotischer Druck ISI 
  
  
  
nents Der Chemiker nennt eine „normale“ Lösung diejenige, die 1 Grammáquivalent 
(also bei einwertigen Verbindungen 1 Mol) des gelósten Stoffes in r Liter Lósungs- 
Y mittel enthált. Verhált sich das Gelóste nach van't Hoff wie ein Gas, so muß (nach § 180) 
Kri- bei o? C der osmotische Druck 22,4 Atm. sein. 
aber Die direkte Bestimmung des osmotischen Druckes wie in Fig. 182 ist 
of — sehr schwierig; wir werden später andere bequemere Methoden kennen- 
T, SO lernen (8 242). 
einer 
  
agen 231. Plasmolyse. Lebende Zellen enthalten verschiedene wässerige 
NOR Lósungen, die aufeinander osmotische Kráfte ausüben. Da der osmo- 
tische Druck der verschiedenen Kórperflüssigkeiten 
aber meist nur angenáhert, aber nicht vollkommen gleich 
Mem: ist, so ist der ganze Organismus von osmotischen 
Strömen und Gegenströmen durchsetzt. 
eme Ein besonders einfaches experimentelles Beispiel 
ZVan- bietet die sog. Plasmolyse, d.i. das Abheben der 
pd zu Plasmahaut von der Zellhaut durch Wasser ent- 
vol ziehende Mittel. Die Plasmahaut der lebenden 
Sten Zelle ist semipermeabel. Fig. 183 zeigt in 350facher 
olcher Vergrößerung Zellen eines lebenden Moosblattes 
t in 10 %ige KNO,-Losung getaucht. Der groBere 
über- osmotische Druck der hypertonischen KNO,- 
ülltes Lósung bewirkt ein Schrumpfen der Zelle, welche 
lessen sich von der Zellwand ablóst, die Fig. 183 zeigt 
Stellt verschiedene Stadien dieses Schrumpfens. 
nen, Bringt man dann die geschrumpfte Zelle wieder in eine p e 
öhe 7, Lösung von kleinerem osmotischen Druck — hypotonische Fes 
háren Lósung —, so erfolgt Ausdehnung, soweit als es die Zellwand erlaubt. Auf diese Weise 
e ge- kann man eine Reihe von Lösunger herstellen, welche keine Volumsänderungen hervor- 
Ll und bringen, welche » gleiche Spannung" besitzen, d. h. isotonisch sind. Durch solche Ver- 
uelce suche fand de Vries 1884, daB áquimolekulare Lósungen isotonisch sind. 
> Bohnen oder Erbsen in Wasser quellen, der osmotische Druck der gelösten Salze im 
eln in Inneren drängt die Zellhäute auseinander; in konzentrierter Salzlösung schrumpfen sie ein. 
gelten 232. Durch Osmose kann auch eine Volumsvermehrung roter Blut- 
e, die kórperchen in hypotonischen und Volumsverminderung in hypertonischen 
1887). Lósungen erzeugt werden. Das rote Blutkórperchen hat keine Membran 
opor- im gewóhnlichen Sinne des Wortes, sondern eine etwas dichtere peri- 
pherische Schicht, welche in ihrer osmotischen Wirkung der Plasmahaut 
opor: der Pflanzenzelle entspricht. 
:setz. Füllt man Blut in eine kleine geteilte Glaskapillare, deren Innenwand zur Verhütung 
| und der Blutgcrinnung mit etwas Zedernól überzogen wurde, und zentrifugiert ($ 44) man diese 
hl der Glaskapillare, so gehen die Blutkörperchen nach außen, indes die Blutflüssigkeit, das 
Reel Plasma, nach innen geht. So kann man den Anteil der Blutkörperchen am Gesamtvolumen 
o des Blutes an einer Teilung der Kapillare bestimmen. Man kann aber auch eine 2,5 % ige 
soto- wässerige Lösung von Kaliumbichromat, welche dem Blute isotonisch ist, beimischen, 
auch ohne daß das Volumen der Blutkörperchen geändert würde. Nimmt man aber eine hyper- 
tonische Lösung, so schrumpfen die roten Blutkörperchen; beim Zentrifugieren wird ihr 
Lechers Physik f. Mediziner u, Biologen. 8. Aufl. II 
   
	        
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