T IV. Wärme
54. = ————— —
Amorphe Stoffe (im Gegensatz zu kristallinischen) zeigen keinen
scharf definierten Schmelzpunkt, sondern werden bei steigender Tem-
peratur allmählich zuerst weich und dann flüssig.
gkeiten mit sehr großer Viskosität ansprechen.
Man kann solche feste Körper als Flüssi
Schmelzpunkte in C? sind z. B. von
Helium Wasserstoff Sauerstoff Stickstoff Quecksilber Wasser Zinn
— 272,1 — 257,1 — 219 — 210,5 — 38,832 o — 231,8
Blei Silber Platin Tantal Wolfram
d-327,4 7 960,5 4 1770 .. d 2890 + 3400.
Die zwei letzten Zahlen sind unsicher, weil die genaue Bestimmung so hoher Tem-
peraturen sehr schwierig ist.
Bei genügend tiefer Temperatur werden alle Stoffe fest.
Über den Schmelzpunkt kann man keinen festen Körper erhitzen,
jedoch umgekehrt manche Flüssigkeit bei langsamer Abkühlung ohne
Erstarrung unter ihren Schmelzpunkt abkühlen. Bei Wasser beobachtet
man leicht eine Unterkühlung bis zu — 10°C und mehr.
Volumsveränderung. Beim Schmelzen dehnen sich die meisten Kór-
per aus. Einige, z. B. Wasser, Gußeisen und Wismut, haben in
flüssigem Zustande ein kleineres Volumen als im festen. Eis
schwimmt wegen seiner um 9% kleineren Dichte auf Wasser. Wenn
Wasser ein geschlossenes Gefäß vollständig ausfüllt oder wenn es in die
Spalten eines Felsens eingedrungen ist, zersprengt es beim Gefrieren die
Wände.
Druckeinfluß. Sind diese Wände so fest, daß sie nicht nachgeben,
so kann das Wasser nicht gefrieren. Äußerer Druck erniedrigt den
Schmelzpunkt bei Wasser, pro Atm. um 0,0075°. Umgekehrt wird
Druck bei jenen Körpern, die beim Erstarren sich zusammen-
ziehen, den Schmelzpunkt erhöhen. Diese theoretisch zu begrün-
denden Schlüsse bestätigt das Experiment.
Drückt man Eisstücke, deren Temperatur etwas unter o? C liegt,
kräftig gegeneinander, So wird das Eis an den Druckstellen zu Wasser
unter 0°C, so daß nach Aufhören des Druckes ein neuerliches Er-
starren eintritt, wodurch die Stücke zu einem einzigen vereint werden
(„Regelation“).
237. Die Anzahl cal, welche ohne Temperaturanstieg Ig
eines Kórpers aus dem festen in den flüssigen Zustand
bringt, heißt „latente Schmelzwärme‘‘. Sie ist für Wasser 70,67 cal.
Wird umgekehrt einer Wassermasse von 0°C Wärme entzogen, SO er-
starren für je rund 8o entzogene cal je 1g Wasser zu Eis von o9C.
Einige Werte für Schmelzwärmen sind
Hg 28; Pb7; Au 15: Ag 20; Pt 24; Al 80.
sich
Vers