IV. Wärme
Verdampfen.
244. In Fig. 187 ist die linke Röhre eine Torricellische Vakuumröhre
(wie Fig. 89). Die anderen Röhren waren zunächst gleich gefüllt, dann.
aber lieB man von unten her etwas Flüssigkeit ins Vakuum aufsteigen,
und zwar in die zweite Róhre Wasser, in die dritte Alkohol und in die
letzte Äther. Jede dieser / Lo
Fliissigkeiten verwandelt sich
zum Teil in ein unsichtbares
Gas, sie verdampft, d. h.
einige der rascher bewegten
Vakuum
IQuecksilberdruck
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Flüssigkeitsmolekeln | gehen or S rag o/s A
über die Anziehungssphäre 60 SS S
der obersten Flüssigkeits- > Ad Va
schicht hinaus und fliegen € UA SS
dann im Vakuum als Gas-
molekeln hin und her — E rd
| | und üben einen Gasdruck, .———— à |
d hier Dampfdruck, auch 0 OO
Fig. 187. Fig. 188.
E37 ^ Spannkraft genannt, aus, ie He
Hat dieser. Druck eine gewisse, für jede Flüssigkeit und Tem-
peratur charakteristische GróBe, den Sáttigungsdruck, erreicht, so
hórt ein weiteres Verdampfen auf, und der Rest bleibt als Flüssigkeit
(in Fig. 187 über den Quecksilberkuppen schief schraffiert gezeichnet)
zurück. Dieser Dampf, der mit seiner Mutterflüssigkeit ins
Gleichgewicht gekommen ist, heißt gesáttigter Dampf; der be-
treffende Raum enthält das Maximum der Dampfmenge, den er bei
dieser Temperatur enthalten kann, die sog. Sättigungsmenge.
Die Quecksilbersäule in Versuch Fig. 187 sinkt um eine Größe, welche
gleich ist dem Drucke des gesättigten Dampfes; für eine Versuchs-
temperatur von z. B. 20°C ist dieser Druck für H,O 1,75, fir CHO
^ 441, für C,H,,0 43,3 cm Hg-Druck. Der Dampfdruck des Hg selbst,
bei 20°C nur 0,00015 cm, ist zu vernachlässigen.
Macht man solche Versuche bei hóheren Temperaturen, so zeigt
sich ein hôherer Sättigungsdruck. Um die Temperaturabhängig-
keit dieses Dampfdruckes für verschiedene Substanzen zu überblicken,
zeichnen wir die Temperaturen als Abszissen, die Drucke des gesättigten
Dampfes als Ordinaten in ein Diagramm (Fig. 188). Bei steigender Tem-
peratur und damit steigender Bewegung der Flüssigkeitsteilchen ent-
fliehen immer mehr Molekeln der Anziehung der Flüssigkeit und fliegen
als Gasmolekeln in dem Raum oberhalb der Flüssigkeit umher.
Ist eine zu kleine Flüssigkeitsmenge als Reservoir für neue Dampf-
bildung vorhanden, so wird besonders bei hôherer Temperatur eventuell
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