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168 IV. Wärme
Die ungemeine Empfindlichkeit pflanzlicher Organe gegen Luftfeuchtigkeit zeigt die
Erscheinung, daß Wurzelspitzen, in Luft wachsend, nach jener Richtung sich biegen, wo
die Luftfeuchtigkeit größer ist. (Hydrotropismus.)
257. Verfliichtigen, Sublimieren. Wenn ein fester Körper verdampft,
ohne vorher in flüssigen Zustand übergegangen zu sein, so nennt man dies
„Verflüchtigung‘‘; umgekehrt bezeichnet man als ,,Sublimation‘“ die
Kondensation eines Dampfes zu einem festen Körper, ohne daß dabei
die flüssige Phase durchschritten wird.
Im allgemeinen ist die Verdampfung eines festen Körpers gering (der mit dem festen
Körper im Gleichgewicht stehende Dampf hat einen kleinen Partialdruck), in manchen
Fällen ist das Auftreten von Dampf schon durch den Geruch erkenntlich (Kampfer,
Naphthalin).
Sublimationspunkte: Kohlendioxyd — 78,59; Salmiak 335° C.
Unter Sublimationswarme versteht man diejenige Wärmemenge,
die benötigt wird, um die Gewichtseinheit eines Körpers unter Umgehung
der flüssigen Phase aus dem festen Zustand in den gasförmigen zu
überführen.
Tiefe Temperaturen.
958. Abweichung von den Gasgesetzen. Nach dem bisher Gesagten müßte jedes Gas
flüssig werden 1. durch Abkühlung, 2. durch Drucksteigerung. Ersteres ist richtig, letzteres
bedarf einer Einschränkung. Ein ideales Gas gehorcht dem einfachen Gasgesetze
pv = RT; die Gleichung lautet genauer für alle Gase
: 2
[P )e—9— RT
\ /
a
(van der Waals 1887). Hier sind a und b Materialkonstanten. Die Zusatzglieder vi und
b sind unter normalen Verhältnissen kleine Größen, die Werte von a und b verschieden
für verschiedene Gase. Für Verdünnungen, wenn also v sehr groß ist, ist die Korrektur be-
langlos, denn dann wird fast Null und 5 verschwindet gegen das groBe v. Wird aber das
v bei Kompression des Gases sehr klein, so wird T groD gegen f; es kommt neben dem
Drucke f auch noch die Kohäsionskraft der Molekeln in Betracht. Die nahe nebeneinander
befindlichen Molekeln ziehen einander an; diese Kraft wird bei sehr großer Annäherung
der Molekeln zum Kohäsionsdruck. Außerdem gewinnt auch in (v — b) das b immer mehr
Einfluß; es wird der von den Molekein tatsächlich erfüllte Raum im Vergleiche mit den
Zwischenräumen immer wachsen und weitere Volumsverminderungen erschweren,
259. Als Beispiel für eine Abweichung von den idealen Gasgesetzen
wollen wir die Isothermen von CO, besprechen. Die van der Waalssche
Gleichung, deren Kurvenverlauf in Fig. 196 für einzelne Isothermen
des Kohlendioxyds dargestellt ist, ist bezüglich v vom dritten Grade,
d. h. einem bestimmten Drucke kónnen drei Werte von v (z. B. in
A, B, C) zuzuordnen sein. Komprimiert man, ausgehend von groDem
Volumen, CO, z. B. bei 20° C (7 — 293!), so wird der Verlauf der Zu-
stände zunächst bis zum Punkte C der Kurve entsprechen, sodann jedoch
tatsáchlich, statt über E, B, D der theoretischen Kurve zu folgen, hori-
zontal von C nach A stattfinden.
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