Full text: Lechers Lehrbuch der Physik für Mediziner, Biologen und Psychologen

   
  
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Luftverflüssigung IZI 
  
  
— 57° C abkühlt und daher bei dieser Temperatur erstarrt, wobei sich eine 
schneeartige Masse bildet. Bei der Verflüchtigung des Kohlensàure- 
schnees kühlt er sich weiter bis zum Sublimationspunkt von — 78,5? C ab. 
Durch Zusatz geeigneter Stoffe kann diese Temperatur infolge der Ló- 
sungskälte weiter herabgedrückt werden. Eine solche Káltemischung 
ist z. B. festes CO, und schweflige Säure, die bei Atmosphärendruck 
— 82° C liefert; eine andere ist festes Azetylen in Azeton, die rund 
— 100° C ergibt. 
Durch Abkühlung mit solchen Kältemischungen kann man dann 
ein anderes Gas unter seine kritische Temperatur bringen, durch Druck 
verflüssigen und durch Verdampfen dieser Flüssigkeit in freier Luft 
noch weitere Abkühlungen erreichen. Durch solche stufenweise Ver- 
flüssigung gelang es sogar, Luft (zuerst Cailletet und Pictet 1877) und 
später auch Wasserstoff und Helium zu verflüssigen und sogar in festem 
Zustand zu erhalten. 
262. Bei einem idealen Gase nahmen wir an ($ 211), daß die Energie, die in einem Gase 
steckt, nur Bewegung, also nur kinetischer Art sei. Lassen wir ein solches Gas von einem kon- 
stant gehaltenen Drucke p, durch eine kleine Öffnung in einen Raum mit konstant ge- 
haltenem Drucke f, strómen, wobei aus einem Volumen v, vor der Öffnung ein Volumen 
v nach der Öffnung wird, so würde, weil f,v, — p,v, = 0, keine Arbeit geleistet. Reale 
Gase verhalten sich aber anders. 
Drückt man die Luft durch einen porösen Pfropfen aus gepreßter 
Seide oder dgl., so stehen die Luftmolekeln auf der einen Seite dieses Pfrop- 
fens unter großem Drucke und sind einander sebr nahe. ,, a 
Nach dem Durchgang durch diesen Pfropfen ist der Druck | Ï 
kleiner, die Molekeln sind gegen die Kraft ihrer 
gegenseitigen molekularen Anziehung ausein- 
andergerückt, was Energie erfordert. Diese Energie 
nimmt die Luft aus sich selbst, sie kühlt sich ab. Fine 
solche durch molekulare Kräfte bewirkte Ab- 
kühlung hat mit äußerer Arbeitsleistung nichts 
zu tun. Ein ideales Gas, das genau dem Boyleschen e|b|e 
Gesetze folgte, würde einen solchen Thomson-Joule- 
Effekt nicht zeigen. | ( 
263. Im Gegenstromapparat von Linde (1895) wird t 
Luft bei a (schemat. Fig. 198) mit 200 Atm. eingepreDt 
und strómt bei c aus einer kleinen Óffnung aus, wobei der 
Druck plótzlich fállt; die aus c ausstrómende Luft kühlt ( 
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sich infoige des Thomson- Joule-Effektes ab. Diese kalte 
Luft strömt um die. mittlere Rôhre à durch e zurück, 
kühlt also die neu einstrômende Luft noch mehr ab, so Fig. 10% 
daD bei der fortwáhrenden Expansion in c immer tiefere Temperaturen 
entstehen, bis schlieDlich die aus c ausstrómende Luft bei — 193? C flüssig 
wird und den Raum D (der nach Fig. 201 gestaltet ist) zu füllen beginnt. 
        
    
  
  
   
  
    
   
  
   
   
   
   
  
   
    
    
    
   
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
   
   
  
   
      
	        
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