Full text: Lechers Lehrbuch der Physik für Mediziner, Biologen und Psychologen

A DEMEURE EE CRDI M EEE NEA EE SET TA AR aa as 
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
   
  
172 IV. Wärme 
  
  
In Wirklichkeit ist die mittlere (b) und die äuBere (e) Rôhre sehr dünn na 
und lang und hat wegen Raumersparnis und Verhinderung von äußerer di 
Wärmezufuhr die Form eines Schlangenrohres, wobei natürlich dieses Pi 
Gegenstromprinzip längs groBer Wandflächen seine abkühlende Wir- ko 
kung viel stärker äuBern kann, als es nach der schematischen Darstel- In 
lung Fig. 198 möglich wäre. je 
W 
Zunächst verdampft aus der flüssigen Luft der Stickstoff (Siede- 
punkt — 195,8°C) und erst wenn das Ganze wärmer geworden ist, der dt 
Sauerstoff (Siedepunkt — 183°C); der Sauerstoffgehalt steigt bis 94 %; hi 
so kann man aus flüssiger Luft Sauerstoff gewinnen. Ve 
264. Wasserstoffverflüssigung. Für Wasserstoffist der Thomson- Joule- ni 
Effekt bei o*?C negativ, d. h. dieses Gas erwármt sich beim Durch- üb 
pressen durch eine kleine Öffnung. Erst unter — 80°C bewirkt der sd 
'Thomson-Joule-Effekt Abkühlung (Olszewsky 1895). Man muß also : 
Wasserstoff zuerst mit flüssiger Luft kühlen und kann ihn erst dann T 
im Lindeschen Gegenstromapparat verflüssigen (— 252,8? C). Unter im 
der Luftpumpe erstarrt H, bei — 257? C (analog dem Versuch $ 250). 
Tiefste Temperaturen erhielt Kamerlingh Onnes (1908) mit im Freien p: 
siedendem (— 268,9? C) und unter der Luftpumpe siedendem (— 271,5" C) Zi 
Helium. Das ist in absoluter Temperatur 1,7°. W. H. Keesom ge- fe 
lang es (1926) auch Helium zum Erstarren zu bringen. Bei einem 
Schmelzpunktsdruck von 150, 86, 50, 26 Atmosphären sind die Er- da 
starrungspunkte beziehungsweise 4,2, 3,2, 2,2 und r,r in absoluten nc 
Temperaturgraden. à 
265. Die therapeutische Wirkung tiefer Káltegrade wird bei derma- 
tologischen Prozessen — Muttermalen und sonstigen kosmetischen e, 
Störungen, Psoriasis usw. — benützt. Man preDt aus festem Kohlen- de 
sáureschnee kleine Stüábchen, welche unter sanftem Drucke an die Ww 
Hautoberflàche, eventuell auch in Kórperhóhlen an die zu behandelnden 
Stellen kürzere oder làngere Zeit mehr oder weniger stark angedrückt 
werden. Auch bei oberflichlichem Hautkrebs und Hauttuberkulose glaubt 
man günstige Einwirkungen beobachtet zu haben. 
Die anàásthesierende, d. h. schmerzstillende Wirkung tiefer Kàltegrade wird in der t 
Chirurgie bisweilen verwendet, z. B. bei kleinen oberfláchlichen Eingriffen vielfach Chlor- 
àthyl,eine Flüssigkeit (Siedepunkt -- 119 C), die, aus einer kleinen Glastube herausspritzend, 
durch ihre Verdampfung an der Haut Abkühlungen bis zu — 35* C erzielt. ir 
S 
Wärmefortpflanzung. | 
266. Hàlt man einen langen Draht mit dem einen Ende in eine heiße 6 
Flamme, so ,,kriecht'/ die Wárme von der heißen Stelle durch den Draht m 
gegen die kalten Stellen. Es werde (Fig. 199) ein horizontaler Metallstab ir 
V 
rechts mit einer Flamme erwärmt. Die Wärme fließt hier von rechts
	        
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