Full text: Lechers Lehrbuch der Physik für Mediziner, Biologen und Psychologen

   
pânen, 
welche 
fáDe", 
1g.20I) 
ing der 
ze Luft 
  
Luft in 
ick. fállt 
"rdober- 
itor und 
hin und 
"rdober- 
| kleinen 
1merluft 
t durch 
ler Ofen 
trockener 
das kleine 
ne erhitzt. 
nd, welche 
nun über- 
| der Pfeil- 
e. 
rme ver- 
Energie, 
 mische 
per sich 
  
Wärmetönung 177 
  
Jede chemische Reaktion geht unter gleichzeitiger Entwicklung 
oder Verbrauch von Wärmeenergie vor sich, was man Wärmetönung 
nennt. Je nach Art des chemischen Vorganges unterscheidet man Neu- 
tralisations-, Verbrennungswärme usw. Die Thermochemie 
mißt. diese Größen. In ähnlichem Sinne spricht man auch von Wärme- 
tónung bei Lósungswárme, Verdampfungswárme usw. 
Verbinden sich z. B. 2 Volumen Wasserstoff mit r Volumen Sauer- 
stoff zu Wasser, so entsteht eine sehr groDe Verbindungswàrme; die 
plótzliche Verbrennung gróferer Massen dieses Gasgemisches (Knall- 
gas) ist explosiv. Hier ist die Wármetónung positiv (Erwármung), 
die chemische Reaktion heift exothermisch. Manche Verbindungen 
aber liefern beim Zerfall Energie, z. B. die Zersetzung von Mangandioxyd 
in Manganoxyd und Sauerstoff; die Verbindung geht hier unter negati- 
ver Wàrmetónung vor sich, die chemische Reaktion ist endother- 
misch (Abkühlung). 
275. Einer der wichtigsten chemischen Prozesse ist die Oxydation, 
d. i. die Vereinigung eines Stoffes, z. B. Kohle, Schwefel, Wasser- 
stoff usw., mit Sauerstoff, die sog. Verbrennung. Brennt z. B. innerhalb 
eines Eiskalorimeters ein kleines Wasserstofflàmmchen in einer Sauer- 
stoffatmospháre, so läßt sich die erzeugte Anzahl Kalorien bestimmen. 
Man rechnet hier mit Mol als Masseneinheit ($ 180). 
2,02 g Wasserstoff und 16g Sauerstoff (0°C und 76cm Hg) geben 18,02g 
Wasser, wobei 68900 cal frei werden. Man kann das übersichtlich in 
einer Wármetónungsgleichung schreiben: 
2H (Gas) + O (Gas) = H,O (flüssig) 4- 68900 — K. 
K ist eine Korrektur, 880 cal, weil H,O flüssig ist; die Gase haben sich 
nicht nur verbunden, es ist auch für die H,O-Kondensation von den 
molekularen Kráften und vom áuDeren Luftdrucke Kompressionsarbeit, 
also Erwärmung geleistet worden ($249), die im Kalorimeter mitge- 
messen wurde. Die Wármetónung miDt also die Summe der chemi- 
schen und phvsikalischen Energieänderungen. In einer Wärme- 
gleichung muß man darum genau angeben, in welcher Aggregatform die 
Körper sind, denn dies ist für das Endergebnis von Bedeutung. 
Die Wärmetönung der Explosivstoffe ist nicht außergewöhnlich groß, ihre Wirkung 
aber besteht in der Plötzlichkeit der Verbrennung. 3,2 g Schießpulver, die Ladung 
eines deutschen Infanteriegeschosses, Modell 98, entwickeln 2762 cal, aber so plötzlich, daß 
das GeschoB den Lauf in 4,4, sec durcheilt. Nur d dieser Energiemengen erteilt dem Ge- 
schosse seine Geschwindigkeit (820 m pro sec;; + aber erwärmt Lauf und Projektil und 
etwa 4594 der Verbrennungsenergie steckt in den heiBen Ausstrómungsgasen, im Knall usw. 
276. Der Weg, àuf dem man von einem Zustande zu einem anderen 
gelangt, ist für die Wärmetönung gleichgültig, z. B.: 
C (fest) + O (Gas) = CO (Gas) + 29000 cal 
CO (Gas) + O (Gas) = CO, (Gas) + 68000 cal 
C (fest) + O, (Gas) = CO, (Gas) + 97000 cal. 
  
oder 
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
   
  
   
   
   
  
   
  
   
   
    
    
   
   
  
  
  
  
   
   
  
  
    
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.