Full text: Lechers Lehrbuch der Physik für Mediziner, Biologen und Psychologen

     
  
  
  
  
  
   
  
   
   
  
   
   
   
  
   
   
  
   
   
   
   
  
  
   
  
   
   
   
  
   
  
   
   
  
   
   
  
  
    
   
  
   
  
   
      
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IT. Hauptsatz der mechanischen Wärmetheorie 187 
  
  
  
langt die Annahme, daß in làngst vergangenen Zeiten (sagen wir vor 10!? Jahren oder mehr) 
einmal ein gegenlàufiger ProzeD stattfand, eine Anhàufung von Energievorràáten, eine 
Zeit abnehmender Entropie, also ein Schópfungsakt, bei dem etwa durch kosmische Er- 
eignisse (z. B. Zusammenstoß zweier Himmelskörper) wie beim in der Astronomie be- 
kannten Aufleuchten eines neuen Sternes, einer ,, Nova'/, eine Konzentration von Energie 
in unserem Sonnensystem sich ergab. 
Auch dafür geben die Wahrscheinlichkeitsbetrachtungen ein Bild. So wie der ,,unwahr- 
scheinliche'* Zustand, daB ein überaus groBer Teil der Bevólkerung einer Stadt sich in der 
gleichen Richtung bewegt, wie dies.durch feierliche Anlässe bewirkt wird, von Zeit zu Zeit 
sich wiederholt, so. werden auch regellos verteilte Teilchen in bestimmten Wiederkehr- 
zeiten derartig ,unwahrscheinliche", ,,gerichtete" Anordnungen erhalten; je unwahr- 
scheinlicher die Verteilungen sind, desto linger werden die Wiederkehrzeiten, aber auch 
die unwahrscheinlichsten Konfigurationen müssen sich einmal wiederholen. Nur die frei- 
lich sehr lange Epoche, von der wir Kenntnis haben, befindet sich in dem Übergang von 
unwahrscheinlichen zu wahrscheinlicheren Zuständen. 
289. Der zweite Hauptsatz bestimmt auch den Nutzeffekt aller 
Wärmemaschinen. In einer Dampfmaschine wird der Dampfdruck von in 
einem Kessel stark erhitztem Wasser, der einen Kolben in einem Zy- 
linder bewegt, zur Arbeitsleistung verwendet; ist dieser Kolben an seiner 
äußersten Stelle angelangt, so wird der Dampf hinter ihm kondensiert, 
so daß der Druck plötzlich verschwindet und der Kolben wieder an 
seine Anfangsstelle zurückkehrt. Diese abwechselnde Verbindung 
des Zylinderinhaltes unter dem Kolben mit dem Dampf- 
kessel und mit einem Kondensator (d. i. einem Raum, in den 
móglichst kaltes Wasser eingespritzt wird) besorgen sog. Steuerungen. 
Selbst wenn eine derartige Dampfmaschine ideal reversibel arbeiten 
kónnte, wáre der theoretische Nutzeffekt nur etwa 1, d. h. es würde nur 
etwa 1 der Wárme in Arbeit verwandelt werden, 2 aber als minder ausnutz- 
bare Wárme, weil von tieferer (Kondensator-)Temperatur, übrigbleiben. 
Eine Dampfmaschine z. B., die mit 8 Atm. Spannung arbeitet, hat im Kessel eine Tem- 
peratur von 170? C oder 443? K (absolute Temperatur). Nimmt man als Temperatur des Kon- 
densators, bis zu welcher der Dampf abgekühlt wird, 50? C oder 323 absolut, so würde hier 
der hóchste theoretische Nutzeffekt für einen reversiblen KreisprozeB Qs a gi EX Ts Ee f 
AS d ‚also ungefähr 27 % sein. Es 
Der zweite Hauptsatz zeigt auch, daB die Verwendung eines an- 
deren Stoffes an Stelle des Wasserdampfes nichts an dieser Sachlage 
ándern kónnte. Nun ist aber der ProzeD in einer Wármekraftmaschine 
kein reversibler; es findet durch Wármeleitung und -strahlung u. dgl. 
ein arbeitsloses Abstrómen der Wárme auf tiefere Temperaturen, somit 
ein Steigen der Unausnützbarkeit oder Entropie statt, wodurch der 
Wirkungsgrad noch kleiner wird. Dazu kommt noch, daD die Ver- 
brennungstemperatur des Heizmaterials nicht ausgenützt wird, da diese 
ja weit hóher ist als die Temperatur des Kesselwassers. Darum kann 
man in den besten Dampfmaschinen nur 14—16 9; der Wárme in 
Arbeit verwandeln. Günstiger als die Kolbendampfmaschinen sind 
(vel. S. 184Y —
	        
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