Full text: Lechers Lehrbuch der Physik für Mediziner, Biologen und Psychologen

  
234 V. Strahlungs-Energie 
367. Akkommodation bei Tieren. Beim Sehen muß auf der Retina ein 
scharfes Bild des Objektes entstehen, genau wie auf der lichtempfind- 
lichen Platte eines photographischen Apparates. Bei einer photographi- 
schen Camera wird die Einstellung auf verschiedene Objektdistanzen 
durch Veränderung der Entfernung zwischen Linse und lichtempfind- 
licher Platte bewirkt. 
Analoges geschieht bei vielen Tieren. Die im Wasser lebenden Tiere — Kephalopoden, 
Fische usw. — sehen für gewöhnlich in die Nähe, und es wird beim Fernsehen die Linse 
gegen die Retina verschoben. Fig. 295 stellt ‚schematisch den 
medianen Schnitt durch das Auge eines Hechtes dar. 
Die Bedeutung der Buchstaben ist dieselbe wie in 
Fig. 2092. Die Linse ist hier kugelfórmig: diese starke 
Krümmung ist notwendig, weil das Medium vor der 
. Cornea nicht Luft, sondern Wasser ist. Die Linse hàngt 
2 an dem Aufhángeband z, das durch den Ziliarmuskel 
und seine Sehnen beim Akkommodieren in die Ferne 
der Netzhaut genàáhert wird (punktiert gezeichnet). 
Das Tier sieht für gewóhnlich seine Beute als nahes 
  
  
  
   
Objekt. 
Iu: Die in Luft lebenden Tiere haben die Augen in im 206 
205 Ruhe auf weite Distanzen — auf unendlich — einge- a 
stellt; um in die Nähe sehen zu können, rücken z. B. Amphibien, Schlangen die Linse 
von der Netzhaut weg, wobei der Mechanismus solcher Verrückungen oft, z. B. bei 
Kephalopoden, durch intraokulare Druckänderungen bewirkt wird. 
Bei den meisten Wirbeltieren aber und auch beim Menschen ist die 
Entfernung zwischen Linse und Netzhaut unveránderlich, und 
die Einstellung erfolgt dadurch, daD dievordereFláche der Linse 
sich mehr nach außen (gegen vorne) wölbt, also infolge der größeren 
Konvexität stärker bricht; die hintere Fläche wölbt sich zwar auch, 
aber nur sehr wenig nach hinten. 
368. Akkommodation des menschlichen Auges. Das normale Auge 
ist im allgemeinen auf unendlich eingestellt. Der Brennpunkt des 
Systems fällt in die Netzhaut. Rückt nun der Gegenstand näher, so 
würde das Bild hinter die Netzhaut fallen und undeutlich werden. Die 
richtige Einstellung für Objekte in der Nähe erfolgt durch stärkere 
Konvexität der elastischen Linse infolge Entspannung der Aufhänge- 
vorrichtung. 
Fig. 296 (links Cornea, rechts Linse) zeigt in der unteren Hälfte die 
auf unendlich eingestellte Linse, welche durch den Zug ihres straff 
gespannten Aufhängebandes (Zonula zinii) in radialer Richtung gedehnt, 
also nicht in ihrer Gleichgewichtslage ist. Durch akkommodative Ent: 
spannung dieser im Ruhezustande gespannten Zonulafaser nimmt die 
Linse ihre Gleichgewichtsfigur an, wie in der oberen Hälfte der Fig. 296 
schematisch angedeutet ist. 
  
  
      
  
  
  
   
  
   
   
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
     
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
    
   
   
   
  
  
  
  
  
  
    
  
  
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