Full text: Lechers Lehrbuch der Physik für Mediziner, Biologen und Psychologen

    
        
   
  
  
  
    
  
  
   
  
  
   
  
    
    
  
     
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
   
  
  
   
  
  
  
  
   
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242 V. Strahlungs-Energie 
P 
  
  
  
381. Erfahrungen spielen eine große Rolle beim Plastischsehen mit von li 
einem einzigen Auge, welches natürlich nur ein einziges ebenes Bild von r 
sieht. Eine Schátzung der Entfernung, der Tiefe der Objekte, ge- ersche 
winnen wir hier aus der GrôBe des ‘Gesichtswinkels, wenn wir bekannte | Punki 
Objekte, z. B. Menschen oder bekannte Tiere, betrachten; überdies spielt | Pyrar 
die Schattenbildung eine groBe Rolle. Weiterhin helfen Helligkeit und sehen 
M Ug à Farbendifferenzen mit; ferne Ob- Die 
Á jekte erscheinen durch den Dunst stere 
der Luft hindurch getrübter: schied 
Luftperspektive. Auch hier 384 
ergibt die Bewegung des Auges 
  
/ 
/ 5 und des Beobachters ein wich- dk 
jy tiges Hilfsmittel für Tiefenbeur- % " 
[7 M teilung, hingegen spielt die Ak- er 
H \ kommodation nur bei kleinen onem 
/ | Entfernungen eine Rolle. Zeicl 
382. EinegenauereWahrnehmung pont: 
$2 mate V4 der Entfernung und dadurch der Fig. 3 
kôrperlichen Gestaltung der Ob- (Fig. - 
jekte ermöglicht aber besonders das Sehen mit zwei Augen. Bei der Di : 
Wirkung beider Augen ist zu berücksichtigen, daB , beide Augen, was | ic 
ihre Bewegung im Dienste des Gesichtssinnes betrifft, wie ein einziges | E 7 
Organ gehandhabt werden“ (Hering). | Ft 
Blicken beide Augen auf einen Punkt M (Fig. 312), so liegt sein Bild im linken Auge genau 
auf der Netzhautgrube gp» im rechten Auge analog auf g,. Ein zweiter nicht fixierter | jek tes 
Punkt G hat in den beiden Augen die Bilder c; und c,, korrespondierende Netzhaut- | 
punkte; wir sehen mit beiden Augen den Punkt M einfach. Solche Paare von Deckpunk- | Tin 
ten gibt es natürlich sehr viele. Auch beide Foveae gehóren dazu. | das eim 
Der nicht fixierte Punkt G kann weit entfernt liegen, so daß eventuell sein Bild ganz an Verschi 
den Rand der Netzhaut — bis 40? — gelangt, wo sehr wenige Zapfen und fast nur mehr Stáb- zur Wa 
chen vorhanden sind; man spricht dann von einem peripheren Sehen. (Siehe $ 395.) 
Wollen wir aber (Fig. 313) die Punkte M und N sehen, so treten beim Fixieren des ent- 385. 
fernteren Punktes M die Bilder a und b nach verschiedenen Seiten der Netzhaut ausein- | Reihe 
ander, a und b sind disparate Netzhautpunkte; wir sehen N doppelt. Und umge- | Auge 
keit: beim Fisieren von N sieht man M doppelt. | photos 
Die Erregung disparater Netzhautpunkte erzeugt aber nicht immer Doppelbilder; | 
meist erhalten wir den Eindruck eines einzigen Punktes, den wir aber dann vor oder hinter | marke 
dem fixierten Punkte sehen. Durch Sehen mit disparaten Netzhautpunkten | In ein 
könnenwir geringe Unterschiede der Entfernung, z. B. MN in Fig. 315, | ergebe 
noch erkennen. | von M 
383. Stereoskopisches Sehen. Ein kórperlicher Gegenstand, der nicht | distan. 
allzu weit entfernt ist, erzeugt im rechten und im linken Auge verschie- Befi 
dene Bilder. Betrachten wir z. B. von oben eine auf dem Tische stehende und le 
vierseitige Pyramide, so ist das Bild im linken bzw. im rechten Auge in schaft: 
Fig. 314 links bzw. rechts dargestellt; das linke Auge sieht die Pyramide die La
	        
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