Full text: Lechers Lehrbuch der Physik für Mediziner, Biologen und Psychologen

   
  
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Bei 100? C ist — selbst durch neuerliche Beleuchtung — kaum mehr eine Phosphoreszenz zu 
erzeugen. Macht man denselben Versuch mit einem ,,Phosphor'', der zwei Zentren (zwei 
Banden) hat (z. B. Calcium — Kupfer — Lithium), so bemerkt man beim Erwärmen auf 
Zimmertemperatur ein Aufleuchten: Bande Nr. 1, und ein neuerliches Aufleuchten bei 
höherer Temperatur: Bande Nr. 2. So erkliren sich die frither ganz unverstindlichen 
Farbenwechsel eines im kalten Zustand beleuchteten und langsam erhitzten phospho- 
reszierenden Körpers. Die Temperaturen für diese drei Zustände sind für verschiedene Sub- 
stanzen sehr verschieden. Es gibt organische Körper, die erst bei tiefen Temperaturen 
Phosphoreszenz zeigen; für diese ist die Temperatur des normalen Zustandes sehr tief. 
Das die Photolumineszenz erregende Licht muß stets eine bestimmte 
(nicht scharf abgegrenzte) Farbe haben und ist meist brechbarer als 
das emittierte Phosphoreszenzlicht (Regel von Stokes). 
Ultrarote und rote Strahlen haben die Eigenschaft, bereits vorhandene Phosphoreszenz 
momentan zu verstárken und dann auszulóschen. Ein zuerst mit weiBem Licht stark be- 
strahlter un d dadurch stark phosphoreszierender Sidotblendeschirm (Sidotblende — ZnS 
mit Spuren von Cu oder Mn) wird in ein Sonnenspektrum gebracht; dann erlischt nach 
schwachem Aufleuchten im ultraroten Teil alle Phosphoreszenz und es bleiben nur die 
Fraunhoferschen Linien dieses Gebietes (weil nicht ultrarot bestrahlt) phosphoreszierend 
zurück. 
Nach Lenard erklärt sich dies ungezwungen dadurch, daB die Phosphorzentren das 
rote Licht absorbieren und für sich allein den Hitzezustand erreichen, ohne ihre hohe 
Temperatur der umgebenden Substanz mitzuteilen. 
Oft ist die Phosphoreszenz von sehr kleiner Dauer. Urn sie zu bemerken, 
muB man eigene Apparate — Phosphoroskope — anwenden, welche 
die untersuchte Substanz abwechselnd beleuchten und nach sehr kurzer 
Zeit (bis o,00016 sec) die Beleuchtung abblenden und gleichzeitig die 
Substanz dem Auge zur Beobachtung darbieten. So untersucht zeigen 
fast alle Kórper Phosphoreszenz. 
409. Nach dem Vorhergehenden kann aber manchmal auch schon 
während der Belichtung selbst eine Lumineszenz stattfinden; 
diese zeigt sich besonders schón am Fluf?spat, so daB man dieser Art der 
Photolumineszenz den Namen Fluoreszenz gegeben hat. Sie kann also 
als ein Grenzfall der Phosphoreszenz aufgefaBt werden. 
Es gilt auch hier die Regel (Stokes), daß die Wellenlänge des Fluore- 
szenzlichtes meist größer ist als die des erregenden Lichtes. Erzeugen 
wir ein Spektrum von Bogenlicht (Quarzlinse und Quarzprisma), so 
reicht, da Quarz die ultraviolette Strahlung durchläßt, das Spektral- 
gebiet sehr weit ins unsichtbare Ultraviolett hinein. Bringen wir nun in 
dieses Ultraviolett einen fluoreszierenden Körper, z. B. Uranglas oder 
einen mit Bariumplatinzyanür bestrichenen Schirm, so leuchtet er. Die 
fluoreszierende Substanz hat also die unsichtbaren ultravioletten Strah- 
len in weniger brechbare, dem Auge sichtbare verwandelt. 
Sehr schón gelingen alle Fluoreszenzversuche, wenn man in den Strahlengang weiBen 
Lichtes ein Ultraviolettfilter (8 329) einschaltet, so daB nur ultraviolette Strahlung durch- 
geht. 
Ersetzt man an einem Spektralapparat alle Glasteile durch Quarz 
und bringt man in der Ebene des Fadenkreuzes eine Quarzplatte an, die 
    
    
    
    
   
    
  
    
   
    
  
   
    
   
   
   
    
  
    
    
     
    
     
  
   
  
    
  
   
   
    
   
	        
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