Full text: Lechers Lehrbuch der Physik für Mediziner, Biologen und Psychologen

   
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Farben dünner Blättchen 281 
  
reflektiert; beide Strahlen zielen nach ihren Reflexionen gemeinsam gegen 
R. Der Strahl IIa R hat aber einen um cba kürzeren Weg zurückgelegt 
als der Strahl icba R. Ist cba oder die doppelte Dicke des Blàttchens 
À i wr ; : À À 
s usw., so müßten wir in R eine Gangdifferenz von ; oder 2 : 
usw., also Wellenberg auf Wellental oder Dunkelheit erwarten. 
= oder 
2 
Es tritt jedoch gerade in diesem Falle Helligkeit auf, weilnämlich (analog wie in der 
Akustik, $136) bei Reflexion an einem dichteren Medium in a eine Phasen- 
À 
differenz (Verlust einer halben Wellenlänge) entsteht. 
Von der einfallenden Strahlung geht aber auch ein Teil durch das Blätt- 
chen, und zwar direkt, ein anderer bis b, von dort nach a und erst von da 
wieder nach unten. Die Gangdifferenz zwischen letzterem und dem direkt 
durchgehenden Strahlsei z. B. zweimal die halbe W ellenlänge (statt dreimal, 
wie bei der Reflexion). Wir haben also auch im durch gehenden Lichte 
Interferenzerscheinungen, die aber denen des reflektierten Lichtes kom- 
plementär sind: wo im letzteren Falle Helligkeit herrscht, findet man 
Dunkelheit und umgekehrt. 
Aus der Dicke des Blättchens (und der Neigung des Strah- 
les) kann man die Gangdifferenz für bestimmtes Licht berechnen, 
daher aus den Interferenzerscheinungen die Wellenlänge. 
Nimmt man weiBes Licht, so fehle z. B. im reflektierten Lichte das 
Gelb; Gesamtresultat: Mischfarbe aus allen Spektralfarben auBer gelb. 
Die Farben sind also hier nicht wie im früher betrachteten Falle reine 
Spektralfarben, sondern Subtraktions- und Mischfarben. Durch- 
gehende und reflektierte Strahlung ist komplementär. 
Wenn man eine sehr schwach gekrümmte Linse gegen ein Planglas preBt, so bildet die 
Luftschicht zwischen diesen beiden Glasflàchen einen dünnen Luftkeil, dessen Dicke von 
der Mitte aus nach allen Seiten gleichmäßig gegen den Rand zunimmt. Wir erblicken bei 
einfarbiger Beleuchtung helle und dunkle konzentrische Ringe, bei Beleuchtung mit 
weißem Licht mischfarbige Ringe. Die Mitte, wo geometrisch kein Gangunterschied ist, 
aber Reflexion an dichterem Medium stattfindet, ist für alle Farben dunkel. An solch einem 
Farbenglase hat Newton (1675) zuerst derartige Erscheinungen beobachtet, aber 
nicht im Sinne der Wellentheorie gedeutet. 
450. Von großem Interesse ist die Frage, ob Interferenz auch bei großen Gangunter- 
schieden eintritt. Es stellte sich nun experimentell heraus, daß bei Gangunterschieden von 
2,6 Millionen Wellenlängen (Lummer 1900) Interferenzen noch nachzuweisen sind. Da 
dann der Strahl I, der ja gleichzeitig mit II ins Auge gelangt, viel früher die Lichtquelle L 
Verlassen haben muß, so ergibt sich daraus, daß jedes der unzähligen lichtausstrahlenden 
Teilchen während dieser ganzen Zeit (rund 107% sec) seine Schwingung in bezug 
auf Richtung und Größe ganz genau beibehalten muß, da ja sonst eine Interferenz nicht 
mehr móglich wáre. Bei 2,6 * 109 Schwingungen ist auch eine Dàmpfung noch nicht zu be- 
merken. Diese 2,6* 109 Wellenlàngen (einer bestimmten Hg-Linie) entsprechen in Luft 
einer Strecke von etwa 144 cr. 
Jede Wellenlànge des Lichtes im Vakuum ist eine universelle Konstante; sie bleibt 
gleich, soweit der Äther reicht, also bis in die Räume der fernsten Fixsterne hinaus. Man 
hat daher (Michelson 1895) eine Zurückführung des Längenmaßes oder Meters auf 
I9* 
    
    
    
    
   
     
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
   
  
  
  
   
   
   
   
    
    
   
    
   
   
    
  
   
	        
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