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284 V. Strahlungs-Energie
Die Entscheidung über diese Frage brachten die $ 451 geschilderten Versuche von
O. Wiener und ihre Deutung durch die elektromagnetische Lichttheorie (8 656).
456. Die homogenen Körper, d. h. solche, bei denen alle Teile phy-
sikalisch gleich sind, kann man in isotrope (molekular richtungslose)
und anisotrope (molekular gerichtete) teilen. Unkristallisierte oder
amorphe Kórper, z. B. Glas, Luft usw., ebenso die tesseralen Kristalle sind
isotrop; Licht pflanzt sich in ihnen
nach allen Richtungen gleich schnell
fort. In allen anderen Kristallformen
und auch in amorphen Körpern, die
unter besonderen Druckverháitnissen
stehen, pflanzt sich das Licht nach
Nis Ho verschiedenen Richtungen verschieden
rasch fort; es sind bestimmte Richtungen im Innern des anisotropen
Körpers physikalisch gekennzeichnet (auch für Wärmeleitung, Wärme-
ausdehnung, Spaltbarkeit usw.). In solchen Kórpern wird, wie wir sehen
werden, ein durchgehender Lichtstrahl meist in zwei zerlegt: Doppel-
brechung.
Man teilt die anisotropen Kristalle ein in optisch einachsige
(quadratisches und hexagonales System) und optisch zweiachsige.
Wir wollen uns hauptsáchlich mit ersteren beschäftigen.
457. Der Kalkspat oder Doppelspat ist ein (vollkommen durchsich-
tiger) optisch einachsiger Kristall (hexagonales System); er besteht aus
Calciumkarbonat. Legt man einen solchen Doppelspat auf ein beschrie-
benes Stück Papier (Fig. 349), so sieht man doppelt (Erasmus Bartho-
linus 1669). Die gewóhnliche Kristailform des Kalkspates zeigt Fig. 350,
aus welcher man leicht ein Rhomboeder (dick eingezeichnet) abspalten
kann. Die vertikale, gestrichelte Linie ist die kristall ographische
oder optische Hauptachse. Ein natürliches Pruchstück hat meist
die Form Fig. 351. Hier findet sich die Achsenrichtung, indem man eine
Ecke E aussucht, wo drei stumpfe Kantenwinkel aneinander-
stoßen, und symmetrisch zu diesen drei Flächen eine Gerade zieht. Alle
zu dieser Linie parallelen Richtungen im Kristalle, ob
sie nun durch Ecken gehen oder nicht, sind Hauptachsen.
Die Hauptachse ist keine bestimmte Linie, son;
dern eine bestimmte Richtung.
458. Läßt man einen Lichtstrahl durch ein aus einem
Kalkspate geschnittenes Prisma gehen, so treten im allge-
meinen zwei Strahlen auf.der anderen — 4
Seite aus, man findet zwei Spektra.
MiBt man das Brechungsverháltnis Jc
für den stárker abgelenkten Strahl ^ / ^ >
Fig. 350. so findet man wie immer, auch das Fig. 351.
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