Full text: Lechers Lehrbuch der Physik für Mediziner, Biologen und Psychologen

     
   
   
  
    
  
  
   
  
    
   
  
  
   
    
   
  
   
  
   
  
   
  
  
   
    
   
  
   
   
  
   
  
  
   
  
   
  
    
VA SH aeos 
*— 
  
200 V. Strahlungs-Energie 
  
Es gibt zwei Arten von Quarz, einen linksdrehenden (wie in 
Fig. 361) und einen, im Sinne des Uhrzeigers drehenden, rechtsdrehen- 
den. Bei gleicher Dicke drehen beide gleich stark, aber in entgegen- 
gesetztem Sinne. 
466. Die Doppelquarzplatte besteht zur einen Hälfte aus rechts-, zur 
anderen aus linksdrehendem Quarz, von der Plattendicke 3,75 mm. Bringt 
man (Fig. 362) eine solche Platte S zwi- 
schen zwei parallele Nicols, so wird das- 
S jenige Grüngelb, welches dem Empfind- 
= lichkeitsmaximum des Auges entspricht 
(vgl. 8 404) gerade um 90° gedreht (aber 
oben z. B. nach rechts und unten nach 
links) und daher durch den Analysator A, ausgelöscht. Wir sehen daher 
im Gesichtsfelde oben und unten dieselbe violette Mischfarbe, die sog. 
empfindliche Farbe. Eine ganz kleine Verschiebung des Analysators À 
(Zeiger a in Fig. 362) läßt die eine Gesichtshälfte rötlich, die andere 
bläulich erscheinen, und wir haben in einer solchen Doppelquarzplatte 
ein vorzügliches Mittel, um zwel Nicols oder andere Polarisatoren und 
Analysatoren genau parallel zu stellen. 
iger Einstellung sieht man in beiden Gesichts- 
demselben dunkeln Balken im gelben Teile des 
dann der Balken in der einen Plattenhalfte 
  
Bei spektraler Zerlegung und richt 
feldhälften ein Spektrum mit genau 
Spektrums; bei Drehung von A wandert 
gegen Violett, in der anderen gegen Rot. 
467. Außer Quarz gibt es nur wenige feste Körper, welche die Polari- 
sationsebene drehen. Meist machen sich diese schon durch ihre Kristalli- 
sationsform (Enantiomorphie) kenntlich. Hingegen gibt es sehr viele 
sog. optisch aktive Flüssigkeiten, die neben optischem Drehver- 
mógen auch Rotationsdispersion zeigen. In Flüssigkeiten hat man dann 
auch immer eine Asymmetrie der Anordnung der Atome in der 
Molekel Besonders die Vierwertigkeit des Kohlenstoffatoms ermóg- 
licht eine solche ráumliche Anordnung der mit ihm verbundenen Atome 
und Atomgruppen in Tetraederform, welche für die Rechts- oder Links- 
drehung maßgebend wird (van’t Hoff und gleichzeitig Le Bel 1874). 
Auch für Stickstoff-, Schwefel- und Zinnverbindungen liefert die Stereo- 
chemie (Raumchemie) ähnliche Gesichtspunkte wie für das asymmetrische 
Kohlenstoffatom. 
Die aus dem Safte unreifer Trauben gewonnene Traubensàure ist inaktiv; Pasteur 
sche Isomere, d. h. in zwei Kórper mit gleicher che- 
(1860) aber spaltete diese in zwei opti 
mischer Formel, aber verschiedenen Kristallformen, die gegenseitige Spiegelbilder dar- 
stellen, in die Links- und Rechts-Weinsáàure, welche links bzw. rechts drehen. Inaktive 
Substanzen, welche (durch verschiedene Methoden) in zwei optisch aktive Isomere Zer- 
legt werden können, heißen Racemkörper. (Läßt man z. B. einen Racemkörper durch 
Einwirkung von bestimmten Mikroorganismen in Gärung übergehen, so wird oft die eine 
der isomeren Verbindungen zersetzt, die andere nicht.) 
  
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