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202 V. Strahlungs-Energie
quarzplatte ($ 466). Beleuchtet wird von links her mit weißem Licht. 47
Man könnte nun hier eine scharfe Einstellung auf die empfindliche Farbe sch
schon durch Drehen von A ermóglichen. Oft aber sind die beiden Nicols bre
dauernd parallel gestellt, und die Einstellung auf die empfindliche Farbe Lich
erfolgt mittels eines Kompen- De
A Rechtsquarz, hingegen bestehen
FE} | | B | J 7] sators Q und K. Es ist C ein M
D R 0
P € die beiden entgegengesetzt ge- Br
Fig. 364. stellten Keile K aus Linksquarz. Strul
Indem man die beiden Keile K gegeneinander meDbar verschiebt, wird auíe
die wirksame Dicke des durch dieselben gebildeten Linksquarzes geàndert. und
Ist diese Dickensumme z. B. gleich der Dicke von Q, so hebt sich die | oe
Rechtsdrehung von Q und die Linksdrehung von K gerade auf. Kommt chen;
nun R mit einer aktiven Flüssigkeit, z. B. Zuckerlösung, zwischen die Nicols, | ten là
so tritt Drehung der Schwingungsebene nach rechts ein, die ursprünglich | Ampl
gleiche (empfindliche) Farbe der beiden Hálíten des Gesichtsfeldes ist Oe
geändert. Macht man nun die linksdrehende Quarzstrecke in K (dadurch, qu
daB man den linken Keil K in Fig. 364 hinauf- und den rechten hinunter- aus d
schiebt) dicker, so kann man die rechtsdrehende Wirkung der Flüssig- der n
keit in R durch die linksdrehende Wirkung in X derart kompensieren, | ow (v
daB wieder die empfindliche Farbe erscheint. Die dazu nótige Verschie- | Ld
bung der Keile gegeneinander wird an einer Längsskala abgelesen und | ie
ergibt nach empirischer Eichung des Apparates die Drehung. Wiirde die | bleibe:
zu untersuchende Flüssigkeit in R linksdrehen, so müBte die Keilver- vier S
schiebung in dem Sinne erfolgen, daß die Wegstrecke des Lichtes in K immer
kleiner wird als in Q; der dann verbleibende rechtsdrehende Überschuß | ende
von Q über K würde dann die Linksdrehung der Flüssigkeit kompen- | aber à
sieren. | rechte
Nicht gezeichnet ist am äußersten Ende rechts (gegen das beob- | 2.1
achtende Auge hin) ein kleines Galileisches Fernrohr, das auf die Doppel- | 0v und
quarzplatte eingestellt ist. autheb
Solche Apparate heiBen Saccharimeter, weil sie meist zur Bestim- mcm
mung des Zuckergehaltes einer Lósung gebraucht werden, z. B. in der vor J
Industrie zur Messung des Zuckergehaltes der Zuckerrüben oder in der | und zw
medizinischen Diagnose zur Bestimmung des Traubenzuckers (Glu- | Schwir
kose oder Dextrose) im Harn der Diabetiker (Zuckerkranken). Aber auch | een
die Feststellung anderer optisch aktiver Flüssigkeiten ist von großem K ee
diagnostischen Werte, z. B. zur Sicherstellung spezifischer Abwehr- | blättch
fermente im Blutkreislauf (Abderhalden). | wisse F
471. Sehr verbreitet sind die sog. Halbschattenapparate. Man arbeitet mit homogenem Wei
Lichte und betrachtet eine Kreisscheibe, deren zwei Hälften verschieden hell sind. Man 900 in ¢
stellt durch Drehen des Analysators zuerst ohne Zuckerlósung, dann mit dieser auf gleiche 473.
Helligkeit der beiden Flächen ein. Eine Schilderung der optischen Einrichtung würde zu Rin
ab na
weit führen.