Full text: Lechers Lehrbuch der Physik für Mediziner, Biologen und Psychologen

  
  
  
  
  
    
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322 VI. Elektrizität 
  
Zersetzungen den Strom leiten können, heißen Elektrolyte. Fig. 403 
zeigt die beiden Enden der metallischen Zuleitung, 4 und X, die ,,Elek- 
troden‘, und zwar heißt die Eintrittsstelle 4 des Stromes in die 
Flüssigkeit die ,, Anode'' und die Austrittsstelle K die ,,Kathode", 
Wir werden dieselben Bezeichnungen beim Durchgang der Elektrizität 
durch Gase wieder treffen. Die Elektroden kónnen Dráhte 
- oder Platten von den verschiedensten Formen sein. 
Die elektrolytischen Zersetzungsprodukte fin- 
det man immer nur an den Elektroden. Es sei z. B. 
in Fig. 403 als Elektrolyt eine wásserige Lösung von 
Kupferchlorid CuCl, verwendet, und die Elektroden 
bestehen aus Kohlestáben. Dann finden wir an der 
Anode Chlor, das teils absorbiert wird, teils in Gasform entweicht, 
und an der Kathode Kupfer, das diese Elektrode allmählich mit me- 
tallischem Kupfer überzieht.. Aus wässerigen Lösungen von Metallsalzen 
führt der Strom das Metall immer zur Kathode (in der Strom- 
richtung). Man kann so die verschiedensten Metalle aus den Lösungen 
ihrer Salze durch Elektrolyse abscheiden. 
Auch viele geschmolzene Salze sind Elektrolyte. Geschmolzene Me- 
tallchloride liefern Chlor an der Anode und das Metall an der Kathode. 
So entdeckte H. Davy (1807) die ,,Alkalimetalle" Li, Na, K. 
530. Die technische Verwendung dieser Tatsachen ist mannigfaltig, 
z. B. a) Gewinnung von Metallen aus Lósungen oder Schmelzen (Ma- 
gnesium und besonders Aluminium, Kupferraffination usw.). b) Über- 
ziehen von festen Leitern mit beliebigen Metallen, ,,Galvanostegie" 
(Vergolden, Versilbern, Vernickelung von vielen physikalischen und 
medizinischen Instrumenten). c) Solche metallische Überzüge kónnen 
auch derart hergestellt werden, daB man sie nachher ablósen kann. 
Die ,,Galvanoplastik' liefert so plastische Abdrücke leitender oder 
oberflächlich leitend gemachter Formen. 
531. In vielen Fällen werden aber die Bestandteile der gelösten Sub- 
stanz nicht direkt ausgeschieden, sondern es kommt zu sekundären che- 
mischen Prozessen. Nehmen wir z. B. eine sehr verdünnte wässerige Lö- 
sung von Kaliumsulfat K,SO,, so wird das Metall 2K an der Kathode 
frei werden und SO, an der Anode. Beide können aber für sich in Wasser 
nicht bestehen, und sobald das Kalium an der Kathode frei wird, bildet es 
nach der Formel 2K 420 = 2KOH 4-H.. 
Kaliumhydroxyd und freien Wasserstoff. Ersteres geht in Lösung, 
letzterer entweicht. SO, kann an der Anode gleichfalls nicht bestehen 
und wird nach der Formel 
21,0 +250, =2H,50, -- O, 
Schwefelsäure bilden, die in Lösung geht, und Sauerstoff, der aufsteigt. 
  
  
Fig. 403. 
     
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
     
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