Full text: Lechers Lehrbuch der Physik für Mediziner, Biologen und Psychologen

   
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Faradays Fundamentalgesetze 327 
  
2. Die durch gleiche Elektrizitátsmengen abgeschiedenen 
Stoffmengen verhalten sich bei verschiedenen Elektrolyten 
wie die Aquivalentgewichte der abgeschiedenen Stoffe. 
,Aquivalentgewicht'' ist jene Gewichtsmenge, welche sich mit 
1 Gramm-Atom H zu verbinden oder 1 Gramm-Atom H in einer 
Verbindung zu ersetzen vermag. Diese Zahl ist gleich Atom- 
gewicht dividiert durch Wertigkeit; es ist also eine Verhältniszahl wie 
das Atomgewicht. Für Sauerstoff z. B. ist diese Zahl 8, weil in H,O 
auf I Gewichtsteil H gerade 8 Gewichtsteile O kommen. 
Unter ,,Grammáquivalent'' hingegen versteht man eine dem À qui- 
valentgewicht gleiche Zahl von g. Für Sauerstoff wäre dies also 8 g. 
Beide Gesetze von Farad ay sind, wie wir sehen werden, nach Clausius 
und Arrhenius unmittelbar selbstverstándlich. 
541. Zunächst ist klar, daß, sobald die gleiche Anzahl positiver und 
negativer Ionen an den Elektroden abgeschieden werden, dieselben Elek- 
trizitätsmengen durch den Elektrolyten gegangen sind. 
Wenn wir z. B. durch eine wässerige Silbernitratlösung (AgNO,) ver- 
schieden starke Ströme hindurchgehen lassen, so wird, so oft ein Ion 
Ag ® an die Kathode kommt, gleichzeitig mit der Flektrizitätsmenge ® 
auch ein Atom Ag abgeschieden. Wie viele Atome Ag auch an der Ka- 
thode landen, es mu immer die Anzahl der auftretenden positiven 
Elementarquanten gleich sein der Anzahl der niedergeschlagenen Ag- 
Atome. Das entspricht dem ersten Gesetz. 
Darum kónnen wir auch durch die Abscheidung eines Metalls, z. B. 
Silber, die hindurchgegangene Elektrizitátsmenge messen z. B. mit dem 
Silber-Coulometer oder -Voltameter. Man nimmt einen dünnwandigen 
Platintiegel, gefüllt mit wässeriger Silbernitratlôsung, als Kathode; die 
Anode ist ein eintauchendes Silberróhrchen, unten mit reiner, gut aus- 
Sewaschener Seide umwickelt, um ein Abfallen von Metall zu verhindern. 
Die Gewichtszunahme des Platintiegels ist dem durchgegangenen Strom 
proportional. 
942. Wir wollen die pro sec durch einen Querschnitt des Leiters 
flieBende Elektrizititsmenge als Stromstirke (oder ,,Strom- 
intensität‘) bezeichnen. 
Man nennt im „praktischen MaDsystem' die Stromstärke von 
I Coulomb (vgl. $ 489) pro Sekunde 1 Ampere (1 A). In einer Sekunde 
scheidet dieser Strom 0,001 118 g Ag aus, bzw. in 1 Stunde 4,025 g. Diese 
Zahl, zuerst von F. und W. Kohlrausch und Lord Rayleigh auf das 
Senaueste bestimmt, liefert also die praktische und gesetzliche Defini- 
tion der gebräuchlichen Stromeinheit, des Ampere. Über die theore- 
tische Definition des Ampere bzw. Coulomb vgl. $8 489, 566, 602. 
Lechers Physik f£. Mediziner u. Biologen. 8. Aufl. 22 
    
    
   
     
    
    
   
   
     
  
   
   
    
    
   
  
    
    
  
   
     
   
   
    
     
   
  
	        
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