5. 439.
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Magnetische Wirkung elektrischer Stróme 365
tung durchstrómt, voneinander weg. Also: Parallele gleichgerich-
tete Ströme ziehen einander an; paralleleentgegengesetzt
gerichtete Strömestoßen einander ab.
Zwei übereinanderliegende gekreuzte Leiter drehen sich, wenn möglich so, daß
die Ströme parallel in gleicher Richtung fließen.
Auch ein einzelner stromdurchflossener schraubenförmig gewundener Draht wird
demnach wegen der Anziehung der parallel laufenden Windungen die Spulenlänge zu
verkürzen streben. Ist das eine Ende fix, und taucht das andere Ende einer der-
artigen dünnen Spule frei in einen Hg-Napf, so kann dadurch der Kontakt gelöst
werden, und da bei Aufhören des Stromes die Spule sich wieder verlängert und dann
das Hg neuerdings berührt, kann diese Anordnung als periodischer ,,Unterbrecher*: dienen.
599. Da eine Kraftlinie (genauer deren Tangente) die Richtung dar-
stellt, in der eine Magnetnadel sich einstellt, ist unmittelbar klar, daD
eine freibewegliche Magnetnadel neben einem
Strome sich senkrecht zur Stromrichtung zu stellen
sucht.
Führen wir über eine von S nach N zeigende De-
klinationsnadel parallel zu ihr einen Strom, so würde
die Magnetnadel durch die Wirkung des Stromes allein
sich in die Richtung der Kraftlinien einstellen, also
senkrecht zum Strome. Wir haben aber zwei Kráfte:
die Wirkung des Stromes und die Wirkung des Erd-
magnetismus; die schlieDliche Nadelstellung wird der
Resultierenden dieser beiden Kräfte entsprechen
(Oersted 1820).
Die Magnetnadel wird um so stárker aus der
ursprünglichen Lage abgelenkt, je stárker der
Strom ist. Der Ablenkungssinn wird durch die Ampéresche Regel
bestimmt, welche in Fig.442 (in moderner Form) dargestellt ist. Denkt
man sich die rechte Hand, Fingerrichtung in Stromrichtung und Hand-
fläche gegen die Nadel, knapp an dem Drahte, so zeigt der Daumen den
Ablenkungssinn des N-Poles. In Fig. 442 von oben gesehen, liegt also die
Hand über dem Drahte, und unter dem Drahte befindet sich die durch
den Strom abgelenkte Nadel. (Vgl. Fig. 445, wo die Handfláche nach ver-
schiedenen Seiten gedreht werden muß.)
600. Tangentenbussole. Führt man eine Leitung im magnetischen Meridian kreisförmig
(Radius etwa 20 cm) um eine kleine Deklinationsnadel, so wird bei Stromschluß die
Nadel je nach der Stromrichtung nach der einen oder anderen Seite der Draht- und
Meridianebene abgelenkt. Es ergibt sich, daß die Tangente des Ablenkungswinkels
proportional der Stromstärke ist, wobei die Stärke des Nadelmagnetismus
keinen Einfluß hat. Nimmt man nämlich eine sehr kräftige Magnetnadel, so ist zwar
die Stromablenkung stärker, aber ebenso auch die rückrichtende Kraft des Erdmagne-
tismus. Eine solche Tangentenbussole mißt Ströme von einigen À. Man kann aus den
Dimensionen des Drahtkreises und aus der Stärke des erdmagnetischen Kraftfeldes jedes
derartige Instrument leicht rechnerisch nach $ 601 eichen und daher zu absoluten
Stromstärkemessungen verwenden.