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Selbstinduktion
kann auch zwischen a und f Funken erzeugen (Anwendung bei technischen
Feuerzeugen).
Das allmähliche Ansteigen der Stromstärke bei StromschluD zeigt für eine bestimmte
groBe Spule Fig. 477. Die Ordinaten geben die Stromstárken, die Abszissen die Zeit in
0,01 Sec; erst nach o,3 sec etwa ist die volle Intensitát des konstant flieDenden Gleich-
stromes erreicht. Bei grofen Elektromagneten, bei denen die Energie zur Erzeugung
der Kraftlinien sehr groB ist, kann dieses Ansteigen beim Schliefen bis zu Minuten
dauern; es ist hier die Geschwindigkeit der Intensitátsánderung des Gesamtstromes
klein.
Es wirkt also der elektromotorischen Kraft der Batterie beim StromschlieBen die
elektromotorische Kraft des Extrastromes entgegen, die im ersten Momente groß ist und
nach einiger Zeit verschwindet.
Nennen wir die in Fig. 477 gestrichelt gezeichnete Stromstärke / und eine knapp
weiter rechts liegende (nicht gezeichnete) J', ihre horizontale gegenseitige Entfernung
,
im Diagramm, die kleine Zeit 7, so ist - nt oder das Verhältnis (Stromänderung:
Zeit) ein Maß für die Schnelligkeit des Anwachsens der Kraftlinien. Dieser Schnellig-
keit proportional ist die elektromotorische Kraft des Extrastroms. Nennen wir diesen
Proportionalitätsfaktor L und den Ohmschen Widerstand des Kreises R, so ist die gesamte
L(J'—
elektromotorische Kraft in einem beliebigen Momente /R-— E -—- UE J) . Das zweite
Glied rechts verschwindet, wenn /'— J oder wenn der Strom konstant geworden ist,
dann erübrigt das Ohmsche Gesetz E=/R. Die Größe L heißt Koeffizient der
Selbstinduktion oder auch nur Selbstinduktion. Mißt man alles im praktischen
Mafsysteme, also in V, A und &, so erhält man L in ,, Henry". L ist z. B. für die
primäre Rolle eines kleinen Schlittenapparates etwa 0,0002 Henry, für die Sekundáàr-
spule eines groBen Ruhmkorffs etwa 1000 Henry.
Die Selbstinduktion ist groD bei groDen Elektromagneten, groDen
dünndráhtigen Ruhmkorffspulen (§ 634), klein bei geraden Leitern und
fast Null bei genau bifilar gewickelten Spulen (z. B. 8 571 Stópsel-
rheostaten).
630. Man kann das durch die Selbstinduktion bewirkte allmáhliche
Ansteigen des Stromes bei Stromschluf auch als Wirkung einer Art von
Widerstand auffassen.
Ein Wechselstrom findet daher infolge der Selbstinduktion,
überall wo er wechselnde magnetische Felder zu erzeugen hat, einen
scheinbaren Widerstand oder eine ,,Impedanz''.Wáhrend für den Gleich-
strom die Stromstärke nach dem Ohmschen Gesetze berechnet wird und
man darum in diesem Falle nur den gewóhnlichen oder Ohmschen
Widerstand einführen muB, kommt hier noch ein Summand hinzu. Es
ist klar, daB dieser Unterschied zwischen Wechselstrom und
Gleichstrom um so auffallender sein wird, je ófter der Wechsel-
strom seine Richtung ándert, und ebenso ist klar, daB ein schein-
barer Widerstand auch für Gleichstrom auftreten wird, wenn dieser nur
Bruchteile einer Sekunde strómt.