Full text: Lechers Lehrbuch der Physik für Mediziner, Biologen und Psychologen

   
oliert, 
in C 
rische 
er ist 
hoher 
m ist, 
t auch 
ischen 
rium, 
rahtes 
000 Y 
' l'un- 
> sind 
1agne- 
st von 
«, weil 
AnfluD 
che An- 
chsetzte 
h darin, 
atienten 
uzierten 
1e solche 
usgelôst, 
B. eine 
Die phy- 
sels usw. 
s auDer- 
pe, so 
rde zu- 
ffschen 
nd des 
ein ist. 
stand 
uenzen 
)B, dal 
e geht. 
PSE ES 
FR TR EE 
  
Hochfrequenzstróme 401 
Bei solchen rascher Schwingungen werden die Wirkungender Selbst- 
induktion sehr groß, und die Stromlinien verteilen sich nicht mehr 
gleichmäßig über den Querschnitt des Leiters, sondern verlaufen haupt- 
sächlich nahe der Oberfläche (Haut- oder Skineffekt). 
646. Bei allen bisher geschilderten Schwingungserregungen finden immer nur einige 
wenige (weil rasch gedämpfte) Schwingungen bei jedem einzelnen Funkenübergange statt; 
während der verhältnismäßig langen Zwischenzeit aber zwischen 
den einzelnen Funken schwingt das System nicht, analog wie 
wenn man eine stark gedämpfte Stimmgabel immer nur von 
Zeit zu Zeit (z. B. alle zwei bis drei Minuten einmal) anschlüge. 
Diese Pause zwischen den einzelnen Schwingungen wird 
durch folgende Methode vermieden. In Fig. 492 ist einem 
Gleichstromlichtboger G cine Selbstinduktion L und 
eine Kapazitàt C parallel geschaltet. Dann entsteht in L 
ein Wechselstrom (Lecher 1887). LäBt man den Lichtbogen, 
wie Poulsen (1904) zeigte, in einer {die Warme gut leitenden) — 
Wasserstoffatmosphäre brernen, so erhält man sehr kräftige 
und kontinuierliche elektrische Schwingungen in Ga L CbG. 
Die Theorie dieser Erscheinung wurde im Anschlu8 an Betrachtungen über die Stabili- 
tát von Gasentladungen [Kaufmana (1900)] von Simon (1905) gegeben. 
647. Wir wiesen bereits (8545) darauf hin, daB durch Ionenwande- 
rungen bewirkte Konzentrationsánderungen, die im Organismus auf- 
treten, physiologische Wirkungen erzeugen.!) 
Geht im Innern eines Organismus ein Strom durch die Grenz- 
fliche von Protoplasma und einer wisserigen Lésung, so finden 
Konzentrationsánderungen statt, welche der Stromstärke 
proportional sind, aber infolge der nach allen Seiten hin stattfinden- 
den Diffusion sich rasch ausgleichen. Bei Berücksichtigung dieser ent- 
gegengesetzten Wirkungen läßt sich manche bisher unklare Erscheinung, 
besonders für elektrische Reizungen von kurzer Dauer, leicht verstehen. 
Erst wenn eine Konzentrationsänderung eine bestimmte 
Größe erreicht, erfolgt ein Reiz, wird die Reizschwelle überschritten. 
Geht also eine bestimmte Elektrizitätsmenge rasch durch einen kleinen 
Querschnitt des Körpers, d. h. ist die Stromdichte sehr groß, so er- 
folgen große Konzentrationsänderungen, die nicht Zeit haben, 
sich auszugleichen. Darum wirkt der steile Öffnungsstrom (Fig. 480) 
eines Induktors physiologisch stärker als dieselbe Elektrizitätsmenge 
des minder steilen Schließungsstromes; darum kann man durch passende 
Auswahl der dem Patienten aufzusetzenden Elektroden die Wirkung 
lokalisieren. Bei sehr raschen Wechselströmen (Schwingungen) werden 
jedoch die einzelnen Zweige zwar sehr steil (große Spannung und große 
Stromdichte), aber infolge der raschen Richtungswechsel sind die elektro- 
chemischen Wirkungen sehr gering. 
  
I) Eine sehr übersichtliche Darstellung von Nernst im ,,Handbuch der gesamten 
medizinischen Anwendungen der Elektrizitát" von Boruttau. 1909— 1911. 
     
  
  
   
    
    
  
   
   
   
  
    
    
   
   
  
  
    
   
   
  
   
   
    
   
    
     
  
  
  
   
   
   
    
    
    
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.