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402 VI. Elektrizität
So wird verständlich, daß man, wie zuerst D’Arsonv alzeigte, die Enden
der sekundären Teslaspule ($ 643) mit einer Spannung von 100000 und
mehr ohne Schädigung in die Hand nehmen kann, wobei ein eingeschaltetes
Amperemeter einen den menschlichen Körper durchfließenden Strom von
einigen anzeigt und mehrere in dieselbe Leitung hintereinander geschal-
tete Glühlampen hell aufleuchten. Die physiologische Wirkung ist ceteris
paribus der Wurzel aus der Frequenz ungefáhr umgekehrt proportional.
Früher meinte man, daB Teslastróme darum ohne Schädigung vom Menschen ertragen
würden, weil sie infolge des Hauteffektes (vgl. $ 645) nur an der Oberfláche flieBen. Ein
Effekt findet jedoch nur bei guten Leitern statt, nicht aber in einem schlecht leiten-
solcher
den organischen Gewebe.
648. Hochfrequenzstróme durchsetzen also den menschlichen Körper
wirklich und erzeugen hier groBe Joulesche Wárme, die sich durch passende
Lokalisation therapeutisch verwenden läßt. Wollte man mittels Gleich-
stromes oder mit Wechselstrom geringer Frequenz dieselbe Joulesche
Wärme erzeugen, so wäre dies wegen der sonstigen physiologischen Wir-
kungen absolut tödlich.
Diese Thermopenetration oder Diathermie soll große und lokal
ziemlich genau zu dosierende Temperatursteigerungen mit
den entsprechenden Folgeerscheinungen, vorübergehendes Sinken arte-
riellen Blutdruckes, peripherische GefáDerweiterungen usw. erzeugen.
Während die Anwendung der Hitze von auDen her, z. B. Fig. 202, infolge
der Blutzirkulation, welche die Wárme konvektiv wegführt, nur einige
Millimeter tief unter die Haut dringt, werden hier bei móglichst kon-
tinuierlichen Schwingungsvorgängen (mit Stromstärken bis zu
10 A) sonst nicht erreichte Erfolge mikrobizider und anderer Art
erzielt. Günstige Beeinflussungen werden erwáhnt besonders bei rheuma-
tischen und gichtischen Leiden oder gonorrhoischen Gelenkserkrankungen
(Gonokokken sterben bei etwa 409 C ab).
Hochfrequenzstrôme werden auch zur Behandlung von Narben sowie
z. B. in der Zahnheilkunde verwendet.
649. Die elektropathologischen Wirkungen elektrischer Strôme sind
kompliziert. Tödliche Wirkungen können bei besonders ungünstigen Um-
ständen, nämlich bei besonders guten Kontaktbedingungen, Z. B. Stehen
in nasser Wanne, die ein Pol berührt, und Ergreifen des anderen Lei-
tungsdrahtes mit nasser Hand (bipolare Berührung), schon bei kleinen
Spannungen eintreten. Solche Unglücksfálle ergaben sich bei Gleich-
strómen bei etwa 250 V, bei Wechselstrómen schon bei roo Y, ja sogar
60 X. Die untere Gefahrgrenze ist im allgemeinen für Gleichstrom bei
500, für Wechselstróme bei 200 V. Letzteres gilt für eine Wechselstrom-
frequenz von 30—I50, und es ist eigentlich zu bedauern, daß unsere
technisch verwendeten niederen Frequenzen gefährlich sind, indes man
bei höheren Frequenzen 100000 F und mehr ertragen kann. Die Selbst-
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