Full text: Lechers Lehrbuch der Physik für Mediziner, Biologen und Psychologen

   
  
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Elektropathologische Wirkungen 403 
  
  
induktion bei solchen Hochfrequenzstrómen ist aber in vielen Fállen ein 
Hindernis für ihre technische Verwertung. Die technische Frequenz von 
etwa 50 bis 60 Schwingungen in der Sekunde in Wechselstromnetzen ergibt 
sich aus einem wirtschaftlichen Kompromif. Bei steigender Frequenz 
nehmen die Eisen- und Kupferverluste rasch zu; bei fallender Frequenz 
werden die Maschinen grof und teuer. Die verwendete technische Frequenz 
liegt ungefáhr im wirtschaftlichen Optimum. Eine genaue Angabe der 
Gefahrgrenze ist schon deshalb unmóglich, weil verschiedene Personen 
ganz verschieden reagieren. Unerwartete elektrische Schláge wirken stár- 
ker als solche, auf die man gefaßt ist. 
In den meisten Fállen erfolgt der Tod wahrscheinlich durch Herzstill- 
stand unter fibrillàren Zuckungen; bei andauerndem Kontakte (über 
zwei Minuten) Erstickung infolge des allgemeinen Tetanus. Oft aber 
kann man zunáchst von einem Scheintod sprechen, und es ist durch 
sofortige Einleitung künstlicher Atmung Rettung móglich.!) 
650. Bei hohen Frequenzen kónnen aber auch zu grofe Joulesche 
Wärme oder Funkenentladungen und die durch diese verursachten Ver- 
brennungen schádlich wirken. In neuerer Zeit jedoch wird die Funken- 
entladung von Hochfrequenztransformatoren (z. B. in Tesla- 
Anordnungen), die sog. Fulguration, besonders zur Behandlung frischer 
operativer Schnittflächen, zur Zerstórung eventuell bei der Operation 
übriggebliebener Krebskeime usw. in ausgedehntem Mae verwendet. 
Die Ozonbildung ist hier vielleicht auch in Betracht zu ziehen. 
651. Analog der Fulguration, aber quantitativ schwächer, wirkt der Hochfrequenz- 
kauter oder Kaltkauter. Es ist dies eine z. B. lanzettfórmige Nadel aus Platin, welche mit 
einem Hochfrequenzpol von nicht allzu hoher Spannung verbunden ist. Bei dieser Thermo- 
penetration herrscht unmittelbar am Kaltkauter eine sehr große Stromdichte, welche zwar 
hier so ansteigt, daB das Gewebe direkt verbrennt oder verschorft, bei rascher Bewegung 
aber ohne Verbrennung nur ein ungemein reines Trennen (Schneiden) ermóglicht, wo- 
bei zwischen Nadel und Gewebe ein fast mikroskopisches Funkenspiel eintritt. 
652. Wir sahen, daf ein elektrischer Schwingungskreis einen zweiten, 
der mit ihm entweder galvanisch oder elektrostatisch oder elektro- 
magnetisch (induktiv) gekoppelt ist, zum Mitschwingen bringt: dieses 
Mitschwingen wird immer erzwungen; es ist aber besonders stark, 
wenn der erregende Kreis und der erregte in elektrischer Resonanz 
stehen (wie $ 142 in der Akustik). Wir sahen ($641), daB die Schwingungs- 
dauer einer elektrischen Schwingung (wenigstens in den einfachen von 
uns betrachteten Fállen) von der Selbstinduktion und den Endkapazi- 
täten des Leiters abhängt, man kann also durch Änderung dieser beiden 
Größen die elektrische Schwingungsdauer auf Resonanz einstellen. 
653. In Fig. 493 ist F eine mit einem Induktorium verbundene Funkenstrecke; die elektri- 
sche Schwingung geht den Weg F C,axybC,F, woC, und C, zwei Kondensatoren, ac und bd 
zwei horizontal und parailel ausgespannte, blanke Dráhte, Lechersche Dráhte (1890), sind. 
I) Jellinek, Elektropathologie. Stuttgart 1903. Elektrotechnik und Maschinenbau. 
Wien 1919. Elektrische Verletzungen. Leipzig 1932. 
     
  
   
   
  
  
  
  
  
   
    
  
    
   
   
   
  
   
   
   
  
  
    
   
  
     
   
     
   
   
   
   
   
   
   
   
    
  
    
  
	        
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