Full text: Lechers Lehrbuch der Physik für Mediziner, Biologen und Psychologen

  
   
VI. Elektrizität 
  
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671. Aufklàrung über das Wesen der Kathodenstrahlung liefert die 
magnetische und elektrostatische Ablenkung. In Fig. 504 wird ein 
schmales Kathodenstrahlbündel durch eine Metallblende d ausgeblendet, 
das, auf einen mit fluoreszierenden Substanzen bestrichenen Glimmer- 
schirm P auffallend, einen kleinen Lichtfleck erzeugt: Braunsche Röhre, 
Bringt man einen Ma- 
« 2 EE gnet so an die Röhre, 
daß die magnetischen 
Kraftlinien — senkrecht 
zum Kathodenstrahl 
stehen, so wird dieser 
senkrecht zu diesen beiden Richtungen abgelenkt; der Lichtfleck auf P 
verschiebt sich. Man erkennt daraus (linke Handregel, $ 611), daß die 
Kathodenstrahlung einem zur Kathode hingehenden Strom gleicht, oder 
daß von der Kathode weg ein negativer Strom geht. Ein Leitungs- 
strom kann das nicht sein, denn ein solcher fließt in einem Leiter den 
kürzesten Weg. In einer Kathodenröhre geht aber die Strahlung senk- 
recht von der Kathodenscheibe weg, wobei es ganz gleichgültig ist, 
wo die Anode (4 in Fig. 502 oder 504) sich befindet. 
Aber auch elektrostatische Kráfte lenken die Kathodenstrahlung so 
ab, wie wenn diese aus negativ geladenen Teilchen bestünde. 
Dies wird ferner bestätigt durch die Tatsache, daß eine isolierte Elek- 
trode im Innern der Röhre beim Auftreffen von Kathodenstrahlen eine 
negative Ladung annimmt. 
Daraus ergibt sich die naheliegende Hypothese, daß die Kathoden- 
strahlung eine Korpuskularstrahlung sei, d.h. in der Bewegung 
kleiner geladener Teilchen in der Richtung von der Kathode weg bestehe. 
    
  
672. Diese Teilchen heißen Elektronen. 
Aus der Messung der Ablenkung durch ein Magnetfeld bekannter Stärke läßt sich das 
Produkt n berechnen, wobei » die Masse, e die Ladung und v die Geschwindigkeit der 
Teilchen bezeichnet. In analoger Weise liefert die Beobachtung der Ablenkung durch 
elektrische Felder den Wert von s 2 Durch Kombination beider Resultate erhält man 
m 
also einerseits den Quotienten , andererseits die Geschwindigkeit v. Es zeigt sich nun, 
daß die Geschwindigkeit der Elektronen von der Versuchsanordnung abhängt, insbesondere 
von der an die Elektroden gelegten Spannung und unter den gewöhnlichen Bedingungen 
etwa 1o? bis 101? cm/sec betrágt. 
5 ; m = . ; 20:9 : 
Für den Quotienten 7 bzw. für die reziproke Größe —, die sogenannte 
„spezifische Ladung‘ der Elektronen, findet man aber immer den- 
e Cculomb 
selben Wert, und zwar — = — 176-109 —-* 
    
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
    
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