Full text: Lechers Lehrbuch der Physik für Mediziner, Biologen und Psychologen

  
26 VI. Elektrizität 
  
  
als das Original. Je weiter Gegenstand und Schirm von der Röntgen- 
röhre, desto schärfer ist das Bild. 
Man sieht so z. B. Geld in einer geschlossenen Börse, Perlen in der un- 
geöffneten Austernmuschel usw. 
Róntgenphotographien gewinnt man, indem man z. B. die Hand auf 
eine mit der photographischen Platte beschickte Holzkassette knapp 
auflegt und nun durch kurze Zeit bestrahlt. Entwicklung und Fixierung 
der photographischen Platte erfolgt in gewöhnlicher Weise. Die Fig. 511 
(verkleinert) ist in dieser Weise gewonnen. 
Eine Verbesserung der ,, Róntgenographie'' besteht darin, daß man mit der photographi- 
schen Platte gleichzeitig eine fest angepreBte dünne Platte mit blau fluoreszierendem 
Calciumwolframat, Sidotblende, Fluorazur oder dgl. in die Kassette bringt (Ver- 
stárkungsfolien). 
Der diagnostische Wert dieser Methoden liegt auf der Hand: man 
kann normale Lage und pathologische Veránderungen von Knochen und 
Geweben, Vorhandensein von Fremdkórpern usw. meist unschwer konsta- 
tieren. Zur Untersuchung von Kórperhóhlen, z.B. Magen, Blase, Bronchien 
usw. verwendet man sogenannte Kontrastmittel, meist BaSO, und Jod- 
oder Bromverbindungen, zuweilen auch Wismutpaste oder Zirkonoxyd. 
An der Antikathode wird auch ein Teil der Kathodenstrahlung diffus reflektiert; die 
nach allen Seiten gehende sekundáre Kathodenstrahlung bringt eventuelle Glas- 
bestandteile zum Fluoreszieren. Es entsteht an allen getroffenen Stellen eine 
schwache Lumineszenz bzw. auch sekundáre Róntgenstrahlung. 
Die genaue Lage von Fremdkórpern ist für Diagnose, Prognose und Therapie von 
größter Bedeutung. Aufnahmen aus zwei Richtungen erleichtern dies, und es existieren 
zahlreiche Verfahren zur radiologischen Lokalisation. In neuerer Zeit wird mit Erfolg 
bei chirurgischen Extraktionen von Fremdkórpern das Fortschreiten der Operation durch 
gleichzeitige Róntgenoskopie kontrolliert. Der Operateur hat mittels Stirngurtes licht- 
dicht ein ,,monokulares Kryptoskop''' angeschnallt, eine etwa 10 cm breite, 20 cm lange 
Blechróhre mit einem Róntgenschirm am Ende. Unter dem liegenden Patienten ist 
die Róntgenróhre aufgestellt. Nach vorhergehender, etwa 20 Minuten dauernder Dunkel- 
anpassung sieht der Operateur bei SchlieBung des freien Auges im Kryptosxop ein Róntgen- 
bild der Fremdkórper im Patienten, seine Klemmen, Messer usw., kann aber durch 
Öffnen des freien Auges auch momentan sein Operationsfeld im Tageslichte überblicken. 
684. Wir unterschieden schon harte und weiche Róhren. Erstere senden 
kurze, letztere làngere Wellen aus. 
Bei ein und derselben Róhre steigt die Hárte der Bremsstrahlung mit 
der Schnelligkeit der die Róntgenstrahlen erzeugenden Kathodenstrahlen, 
diese Geschwindigkeit steigt mit der Spannung der Entladung. Die 
kürzeste Wellenlänge, die in der Bremsstrahlung vorkommt, ist gegeben 
I2 Oo . . 9 . . 
durch À — T wobei 4 in A. E., V in Volt zu messen ist. 
Die Spannung aber kann nur groß genommen werden, wenn die Röhre 
stark ausgepumpt ist. Eine Röhre mit zuviel Luft ist zu weich, eine 
Röhre mit zu wenig Luft zu hart. Eine harte, d. h. zu stark ausgepumpte 
Röhre hat einen zu großen Widerstand, die Entladung verläuft zum Teil 
außen längs des Glases, man hört darum ein starkes Knistern, das 
       
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
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